Die Montagsfrage #27 – Die schönsten Buchcharakter-Namen?

Scan (verschoben)

Das letzte Wochenende hat sich dieses Mal wirklich im Eiltempo aus dem Staub gemacht. In der Nacht vom Donnerstag auf den Freitag hatten wir ein ungewolltes Nagetier im Zimmer, das einfach durch unser offenes Küchenfenster gesprungen ist. Und von Freitag Abend bis heute Nachmittag waren, bzw. sind die Eltern und die Schwester meines Freundes zu Besuch. Die letzten paar Tage hatten also wirklich alles, von einem Showdown Mensch gegen Ratte, bis hin zum Städtetrip nach Den Haag. Wobei Letzterer wesentlich weniger Episoden enthielt, in denen mein Freund und ich schreiend mit einer Ratte im Mülleimer durch unseren Hausflur gerannt sind. Wesentlich weniger.

Mein Leben hört sich im letzten Absatz wirklich aufregender an als es eigentlich ist. Denn wer mich kennt, weiß, dass ich zwischen zehn und zwölf Stunden Schlaf am Tag brauche, um überhaupt funktionsfähig zu sein. Ich bin also einen erheblichen Teil meines Tages nicht mal bei Bewusstsein, wenn man mal genau drüber nachdenkt. (Vielleicht liegt das allerdings auch daran, dass, wenn ich denn bei Bewusstsein bin, eine Ratte durch mein Küchenfenster springt. Das benötigt viel Erholung.)

Aber wie dem auch sei. Bevor ich mich nun nach einem ereignisreichen Wochenende von meinem Bewusstsein verabschiede und eine Runde schlummere, lasse ich noch kurz und knackig, frisch zum Montag die allwöchentliche Montagsfrage da.

Die schönsten Buchcharakter-Namen?

Oh wie schön sind Namen. Gut ausgedachte, weise erwählte, wohlklingende, hals- und zungenbrecherisch verführerische Betitelungen der Autoren für ihre Schöpfungen. Ich liebe Namen. Und noch mehr liebe ich, wenn Autoren mit den Namen einzelner Buchcharaktere versteckte Botschaften vermitteln und Eigenschaften einweben. Ganz einfach gesagt: Es macht mich glücklich, wenn Namen in Büchern gut durchdacht sind. Oder, na ja, einfach schön klingen. Das ist auch okay.

Deshalb beschäftigt sich die heutige Montagsfrage mit der Namensgebung — oder besser gesagt: den gelungensten Namen, die Buchcharaktere eurer Meinung nach von ihren Schöpfern erhalten haben. Ob ihr das auf Vornamen allein oder auf den Vor- und Nachnamen bezieht, überlasse ich an dieser Stelle euch. Ob Bedeutung oder Hintergrund eine Rolle spielen, ebenfalls. Wichtig ist nur, dass der Name gefällt — auf die ein oder andere Weise.

Das erste Mal, das ich so richtig von einem Namen beeindruck wurde, war in Antonia Michaelis’ Roman Der Märchenerzähler (ein sehr gutes Buch, ich sage es viel zu selten — allerdings ist es auch schon eine Weile her, dass ich es gelesen habe, ich muss mein Gedächtnis also dringend mal wieder auffrischen). Der Name, in den ich mich damals so verliebt habe, ist der der männlichen Hauptfigur Abel. Simpel, einfach, selten und doch vollkommen geradlinig. Ich finde Abel ist ein fantastischer Name, der viel zu selten benutzt wird. Natürlich habe ich den Namen das erste Mal in Verbindung mit einem Buch gehört, das ich sehr gut fand, viele andere werden ihn eher aus einem biblischen Kontext kennen. Dieser Unterschied im Bezug kann natürlich Einfluss darauf nehmen, wie der Name wahrgenommen wird. Ich finde ihn jedenfalls toll, so toll, dass ich Antonia Michaelis damals tatsächlich eine Fan-E-Mail geschrieben und danach gefragt habe, wie sie auf diesen Namen gekommen ist (sie hat mir sehr nett geantwortet; so weit ich mich erinnern kann gab es aber keinen genauen Hintergrund bezüglich Abels Vornamen, für alle, die es vielleicht interessiert).

Ein weiterer Name, den ich durch ein Buch immer sehr mochte, ist der von Kerstin Giers Heldin aus der Edelsteintrilogie, Gwendolyn. Ich weiß, dieser Name spaltet durchaus die Gemüter. Und ich gebe zu, ich war Anfangs auch sehr skeptisch. Durch die Buchreihe hindurch hätte ich mir allerdings keinen treffenderen Namen für diese Protagonistin vorstellen können. Er passt einfach. Ich weiß nicht genau wieso, aber er passt. Das hat mich damals schwer beeindruckt und weil ich ein absoluter Fan der Buchreihe war, habe ich auch hier sehr positive Assoziationen mit dem Namen.

Ob man Namen mag oder nicht, hängt (meiner Meinung nach) oft davon ab, ob man das dazugehörige Buch mag oder nicht. Als eingefleischter Percy Jackson-Fan habe ich beispielsweise meinen Frieden mit dem Vornamen Percy geschlossen, obwohl ich die Bücher anfangs nicht lesen wollte, weil ich den Namen überhaupt nicht ausstehen konnte und es unerträglich fand, dass der Hauptcharakter so heißt. (Jeder hat seine Ticks, oder?) Aber ganz unabhängig davon. Ich finde es schön, sich Gedanken über Namen zu machen. Man kennt berühmte Figuren wie Sherlock HolmesNathan der Weise und Ophelia, dass ganz vergessen wird, was für eine vollkommene Namenswahl da eigentlich stattgefunden hat.

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Noch nicht genug von der Montagsfrage? Hier geht es zur Montagsfrage der letzten Woche und hier zur Liste aller auf diesem Blog erschienenen Montagsfragen.

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  2. nellindreams
  3. Pineapples Booknook
  4. Torsten’s Bücherecke
  5. Nerd mit Nadel
  6. Der Büchernarr
  7. Vanessas Literaturblog
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