Die Lesenacht bei Lauter&Leise (No. 01)

Hallo meine Lieben und willkommen zur Lesenacht! Beziehungsweise: Zum Lesenachts-Tag. Denn ganz genau genommen ist es ja noch gar nicht soweit, sondern erst heute Abend um 20.00 Uhr. Damit ihr aber schon mal das Banner kopieren und eure Teilnahme ankündigen könnt, wird der Post nun bereits Mittags (Stand: 12:26 Uhr wenn ich das hier schreibe) veröffentlicht.

Wer nicht weiß, was so eine Lesenacht eigentlich ist, kann gern noch einmal beim Ankündigungspost der Lesenacht vorbeischauen — dort habe ich am Donnerstag Abend eigentlich alles erklärt. Die Regeln im Kurzformat poste ich jetzt aber trotzdem noch mal. Gleich. Sofort. Im Prinzip — jetzt:

Die Regeln im Kurzformat

  1. Die Lesenacht beginnt heute Abend (Samstag, der 28. März) um 20.00 Uhr, ihr könnt allerdings zu jedem Zeitpunkt einsteigen.
  2. Vom Beginn der Lesenacht an werden stündlich Fragen zum Buch, das ihr während der Lesenacht lest, gestellt. Die letzte Frage wird um 24.00 Uhr veröffentlicht.
  3. Traditionell (und optimaler Weise) könnt ihr die Fragen in einem eigenen Post auf eurem Blog beantworten. Solltet ihr keinen Blog haben, dann könnt ihr die Antworten aber auch alternativ gern in den Kommentaren unten oder z.B. in einer Instagram-Story posten. Solltet ihr etwas auf Social Media veröffentlichten, dann verlinkt mich ruhig @lauterundleise (Instagram).
  4. Es gibt keine Beschränkungen bezüglich eurer Lektüre. Also egal ob ihr heute einen Kriminalroman, ein Manga, eine Fanfiction, ein Manuskript, ein Theaterstück oder eure Einkaufsliste vom letzten Dienstag lest (vorausgesetzt die ist interessant) — darf alles. Und ja, das gilt auch für Hörbücher.
  5. Zwischen den Fragen seid ihr natürlich eingeladen (ja, sogar herzlichst eingeladen) Zitate, Impressionen, Gedankengänge, euren Lesesnack etc. zu posten. Im Übrigen dürft ihr das auch weiterhin nachdem die letzte Frage gestellt wurde. Also auch wenn ich auf diesem Post nach 24.00 Uhr keine weiteren Fragen mehr veröffentliche, ist das Ende der Lesenacht vollkommen offen.
  6. Eine Lesenacht wird erst so richtig schön, wenn man einander besucht (sonst kann man ja auch alleine lesen). Deshalb: Auch wenn es natürlich kein Muss ist, schaut gern mal bei den anderen Teilnehmern vorbei. Eine Liste wird unten veröffentlicht. Um von mir auf die Liste gesetzt zu werden, lasst unten einen Kommentar da, damit ich weiß, dass ihr an der Lesenacht teilnehmt.
  7. Das Banner darf gern kopiert werden. (An dieser Stelle übrigens r.i.p. mein Bearbeitungsprogramm ist mittendrin abgestürzt und hat dabei meine letzten Schritte gelöscht. Da es aber auch so ganz gut aussah, ist dies jetzt unser Banner. Drei Kreuze wenn nächste Woche mein iPad kommt, dann wird das Bearbeiten endlich leichter.)
  8. Ich denke eigentlich nicht, dass das bei irgendeinem der Follower dieses Blogs nötig sein sollte, aber ich behalte mir vor, euch von der Lesenacht auszuschließen, sollte jemand sexistisch, xenophob, homophob oder im Allgemeinen einfach nur unfreundlich sein.

Habt viel Vergnügen!

Teilnehmerliste

Um auf die Teilnehmerliste gesetzt zu werden, verlinkt bitte euren eigenen Beitrag unten in den Kommentaren — oder lasst mich wissen, auf welche andere Art und Weise ihr an der Lesenacht heute teilnehmt.

  1. Christin (Bücherwurm für Bücherfans)
  2. Nomadenseele (Literaturblog von Nomadenseele)
  3. Marina (Mein Senf für die Welt)
  4. Daniela (read. eat. live.)
  5. Shannon (Shannon’s Schreibstübchen)

Fragen & Updates

19.45 Uhr Hallo meine Lieben und herzlich willkommen (jetzt noch mal richtig) zur ersten Lesenacht bei Lauter&Leise. Ich freue mich, dass sich so recht spontan doch ein paar Leute eingefunden haben und ich hoffe, dass wir alle sehr viel Spaß bei der Lesenacht haben werden. Wir hören uns dann definitiv zur ersten Frage um 20.00 Uhr!

20.00 Uhr, Frage No. 1: Welches Buch lest ihr heute?
—› Ich habe offen gestanden sehr lang überlegt, welches Buch ich heute nun eigentlich lesen will. So viel ’angerissene’ Lektüre auf dem Stapel. Und so viele Bücher, die ich noch nicht begonnen habe. Entschieden habe ich mich dann ganz spontan ein neues Werk anzufangen (wär ja mal ganz was Neues, hach~), eigentlich lese ich nämlich momentan Hundert Jahre Einsamkeit. Heute hatte ich aber einfach wahnsinnige Lust auf eine Biografie (aber eben auch nicht die von Alexander dem Großen, die ich ja an der Biografie-Front eigentlich gerade lese). Und deshalb — Trommelwirbel — wird heute Von Beruf Schriftsteller von Haruki Murakami aufgeklappt.

Ich sollte dazusagen, dass ich, eben weil ich selbst schon so lange schreibe, tendenziell Schreibratgebern sehr abgeneigt gegenüberstehe. Vielleicht geht es da auch wirklich nur mir so, aber ich habe immer das Gefühl, wirklich meinen eigenen Weg finden zu müssen, ohne mich direkt von den Arbeitsweisen anderer Schriftsteller inspirieren zu lassen. Da das Murakami-Buch allerdings mehr eine Autobiografie über das Schreiben ist und ich (Auto-)Biografien liebe, tja, geben wir dem ganzen einfach mal eine Chance.

Darüberhinaus habe ich mich ja vor einem halben Jahr (etwas mehr als einem halben Jahr mittlerweile, glaube ich, Kinder, wie die Zeit vergeht) entschieden, das Studium zu pausieren und eben diese Pause dazu zu nutzen, den Beruf ’Schreiberling’ (= Schriftsteller und Journalist) wirklich für mich auszuprobieren. Und nun nach diesen sechs Monaten sieht es so aus als hätte ich zumindest den Beruf gefunden, bei dem ich gern bleiben würde. In diesem Sinne darf man sich da schon mal ein paar Tipps von Haruki Murakami holen. So über den Beruf Schriftsteller. Und vielleicht — hach, man, das kostet mich wirklich Überwindung — über das Schreiben an sich.

Heute seht ihr also sozusagen live und in Farbe meine ersten Eindrücke zum Buch. Dem ersten richten Sachbuch über das Schreiben, das ich je so wirklich in die Hand genommen habe. Weil, wie gesagt, große Abneigung. Ungutes Gefühl. Wenn überhaupt nur eine Autoren-Biografie. Meh. Ich mag Schreibratgeber einfach nicht. (Oder nach diesem Abend, wer weiß, vielleicht ändere ich ja meine bisherige Meinung?)

20.06 Uhr Erste Seite drin im Buch. Murakami sagt im letzten Satz über Schriftsteller: ’So ist wohl die Zahl derer, die sich solche Personen [Schriftsteller] als Freunde oder Nachbarn wünschen, vorsichtig ausgedrückt, eher gering.’

Ich, Flashback: *redet grundsätzlich zu jedem Café-Date circa 30-80% übers eigene Buch, den momentanen Schreibprozess, ihre Buchcharaktere* *hat vollkommenen Nervenzusammenbruch, weil heute nur 278 Wörter geschrieben das wird doch nie was alles ist schlecht alles ist furchtbar warte, ich hab eine Szenen-Idee* *Zweistündige Charakter-Analyse-Monologe*

Ich: Hmmmm

21.00 Uhr, Frage No. 2: Ist dies das erste Buch vom Schriftsteller, das ihr lest, oder seid ihr diesbezüglich bereits Wiederholungstäter?

—› Halb, halb. Es ist zwar nicht mein erster Murakami, den ich angefangen habe, sondern mein zweiter. Aber da ich Hard-boiled Wonderland und das Ende der Welt nie fertig gelesen habe, wäre dies (vorausgesetzt, ich lese es fertig) mein erster ’vollständiger’ Murakami.

Bei Hard-boiled Wonderland bin ich einfach nicht so hundert Prozent ins Buch gekommen. Das kann allerdings auch durchaus daran gelegen haben, dass ich das Buch damals gerade angefangen habe zu lesen als ich gleichzeitig auf ziemlich Nebenwirkung-lastige Medikamente eingestellt wurde. Es ging mir also bei der Lektüre nicht so unbedingt gut — da kann es durchaus sein, dass sich das auf meine Lesestimmung ausgewirkt hat und meine Roman-Auffassung darunter leiden musste. Kann natürlich auch sein, dass das Buch einfach nicht meins war.

Nebst Hard-boiled Wonderland und meiner aktuellen Lektüre liegt übrigens momentan vor allem Kafka am Strand ganz oben auf meinem Lesestapel. Bei dem kann ich mir nämlich zum Beispiel ziemlich gut vorstellen, dass es mir sehr gefallen wird. (Kennt ihr das? Wenn man dieses Das-wird-ein-gutes-Buch-für-mich-Gefühl schon so ein bisschen in den Knochen hat, bevor man anfängt? Mir geht das manchmal so. Das letzte Mal mit Zusammen ist man weniger allein, was mich tief berührt hat und eines meiner absoluten Lieblingsbücher der letzten Jahre ist.)

22.00 Uhr, Frage No. 3: Welches Zitat aus dem Buch (oder den Büchern), das ihr bisher gelesen habt, ist euch besonders im Gedächtnis geblieben? (Im positiven oder negativen.)

—› ’Kurz gesagt, statt einen Text in meinem Kopf zu erzeugen, schreibe ich ihn wohl eher aus einer sinnlichen Empfindung heraus.’ (Seite 38)

Man kann über Haruki Murakami sicher viele Dinge sagen, aber zumindest das Buch, was ich momentan lese, ist voll von zitierwürdigen Textstellen. Dieser Satz ist nun ganz besonders bei mir hängengeblieben, weil ich ihn sehr gut verstehen kann. Das ist exakt wie ich schreibe (intuitiv, ohne den Satz wirklich zu kennen, bevor er aufs Papier kommt) und es fällt mir immer schwer, das anderen Leuten zu erklären. Schön, dass ich mit diesem ’Ich habe den Satz vorher nicht im Kopf, sondern eine Intuition, die sich einfach so aufs Papier überträgt’-Gefühl nicht allein bin. Das freut mich. Sehr sogar.

Wer immer von euch ebenfalls schreibt, eine kurze Frage: Geht euch das auch so? Mit diesem ’intuitiven aufs Papier bringen?’ Oder habt ihr die Sätze immer im Kopf bevor ihr sie aufschreibt? Würde mich mal sehr interessieren.

23.00 Uhr, Frage No. 4: Wie sieht eigentlich eure momentane Leseumgebung aus? (Sofa, Bett, Küchentisch? Katze, Hund, Kanarienvogel? Mann, Frau, Freund, Freundin dabei oder allein? Snacks?)

—› Ich sitze momentan in meinem alten Kinderzimmer im Thüringer Elternhaus, auf meinem Bett, Buch neben mir, Laptop (weil ja gerade am Tippen) auf dem Schoß. Freund auf einem IKEA-Schaukelstuhl in Sichtweite (liest auch, aber für die Uni) und unsere zwei Katzen mittlerweile auf der Couch bzw. auf dem Teppich vor dem Bett eingenickt. Direkte Aussicht auf a) Katzenklo und b) den monströsen Stapel Bücher, den ich mir heute im Haus zusammengesucht habe, um die richtigen Schattierungen für das Banner der heutigen Lesenacht fotografieren zu können. (Es lief letztendlich allerdings darauf hinaus, dass ich die Bücher gedreht habe und jetzt seht ihr nur die Schattierungen der Seiten. Aber die Buchrücken waren farblich sortiert. Ehrenwort!)

Einen Lese-Snack habe ich momentan nicht zur Hand, aber ich kriege momentan ein kleines Hüngerchen (wie man bei mir Zuhause so schön sagt) — ein Appetitchen, wisst ihr? Also schleiche ich wahrscheinlich gleich mal in die Küche und hole mir einen Snack. Oder zumindest was Aufregenderes zu trinken als das Sprudelwasser, das bei mir neben dem Bett steht.

24.00 Uhr, Frage No. 5: Hand aufs Herz, wie viel hast du heute gelesen?

—› Streuet Asche auf mein Haupt oder lasset mich irgendwo in der Wüste Kopf zuerst in einer Düne versinken. Viel zum Lesen gekommen bin ich zwischen Updates, dem Lesen der anderen Blogbeiträge und dem Schreiben ellenlanger Kommentare nicht. Momentan bin ich deshalb erst auf Seite 45. Ja, ja, ich weiß.

Es ist schon witzig, dass ich diesen Abend eigentlich bewusst zum ’mehr Zeit zum Lesen nehmen’ nutzen wollte und dabei vollkommen vergessen habe, dass Lesenächte tendenziell die letzten Veranstaltungen sind, bei denen man wirklich viel zum lesen kommt. (Meine letzte Lesenacht war, zugegebener Weise, aber schon eine Weile her. Da darf man das schon mal vergessen — vor allem, wenn es das erste Mal ist, dass man selbst der Organisator ist.)

Das ist alles allerdings gar nicht schlimm — im Gegenteil, um ganz ehrlich zu sein. Ich habe endlich die Murakami-Schreib-Auto-Autoren-Biografie begonnen, außerdem habe ich mir heute das erste Mal seit bestimmt einer Woche wieder wirklich bewusst Zeit zum lesen genommen (auch wenn ich nicht viele Seiten geschafft habe) und ich hatte wunderbare Gespräche. Ihr wart tolle Lesenachts-Teilnehmer!


Die Organisation dieses Abends hat mir sehr viel Spaß gemacht — und ich hoffe, dass ihr genauso viel Spaß beim Lesen (beziehungsweise Fragen-Beantworten und Miteinander-Schreiben) hattet. Weiterhin denke ich, dass dies definitiv nicht die letzte Lesenacht war, die ich ausgerichtet habe. Vielleicht sehen wir uns ja in ein paar Wochen (jetzt, wo man sowieso so viel Zuhause herumsitzt, bietet es sich eh an) wieder — mit neuen Fragen und einer weiteren Leserunde. Es würde mich freuen!

Ich denke, dass ich mich an dieser Stelle auch so langsam verabschieden werde. Der Kater ist ein bisschen erkältet und hat sich gestern zusätzlich noch den Magen verdorben. Kurz gesagt: Er muss ganz dringend ins Bett, weil geschafft. Und da meine Augen nun auch schon ziemlich brennen und meine Fähigkeiten rund um den deutschen Satzbau praktisch im zehn-Minuten-Takt abbauen, denke ich, ich muss das auch.

Ich habe es oben bereits gesagt, aber doppelt hält ja besser: Es hat mich sehr gefreut, dass ihr alle teilgenommen habt. Ich hoffe, ihr hattet eine gute Zeit, ich hatte sie definitiv. Bis zum nächsten Mal! (Und lest, wenn euch denn die Äuglein noch nicht zufallen, noch schön weiter ;))

Alles Liebe und gute Nacht,
Antonia