Die Montagsfrage #93 – Nehmt ihr dieses Jahr an der FBM teil?

Hallo meine Lieben und (kann es sein, dass ich grundsätzlich den selben Anfangsparagraphen der Montagsfrage habe oder fällt das nur mir auf? Habe ich über die zwei Jahre Montagsfrage etwa einen Standardsatz entwickelt? Ist das schon Branding? Ach, wie dem auch sei) willkommen zurück zu einer weiteren Woche – und natürlich, wie immer (außer letzten Monat, weil Sommerpause) einer weiteren Montagsfrage.

Kennt ihr diese Wochen, wo sich Arbeit nicht gleichmäßig auf die komplette Woche verteilt, sondern wie Fusseln an Fingern, mit denen man gerade ein Plakat für den Biounterricht fertig gebastelt hat, an einen Tag heftet, von dem man deshalb im Vorhinein bereits weiß, dass er viel zu vollgepackt ist? Diese Woche ist so eine Woche. Die gefühlte Arbeit von drei Tagen konzentriert sich auf einen Tag – und zwar den Dienstag. Und weiß Gott, ich wäre gern ein enthusiastischer Mensch, der diesen Dienstag als persönliche Herausforderung und eine Möglichkeit des akademischen Wachstums ansieht, aber momentan bin ich einfach nur sehr müde. Wenn die Montagsfrage heute also etwas später online geht, dann liegt das einzig und allein daran, dass ich momentan vehement verdränge, dass morgen schon Dienstag ist und deshalb alles aufschiebe.

Aber wie dem auch sei. Bevor ich in meine Arbeit versinke, kommen wir zu Wochenbeginn doch erst einmal zu den angenehmeren Dingen des Lebens, aka: Der Montagsfrage. Und deshalb, ohne große Umschweife (die natürlich schon passiert ist, weil die Montagsfrage noch nicht gestellt wurde und wir, wie immer, noch wieder im dritten Absatz sind, okay, diese Klammer muss jetzt aufhören, bevor es weiter eskaliert):

Nehmt ihr dieses Jahr an der Frankfurter Buchmesse teil?

Ich habe heute ganz bewusst das Adjektiv ’teilnehmen’ und nicht ’hinfahren’ benutzt – und das, wie ihr euch sicher denken könnt, weil die Frankfurter Buchmesse dieses Jahr ein Corona-bedingtes umfangreiches Digitalprogramm anbietet und man deshalb nicht erst nach Frankfurt bummeln muss, um dabei zu sein. Und das ist aus verschiedensten Gründen eine gute Nachricht. Erstens ist es eine gute Nachricht für meinen Blutdruck. Wer die letzten Wochen und Monate regelmäßiger auf meinen Blog geschaut und dabei über die Montagsfrage herausgescrollt hat, weiß, dass ich mich Ende Mai ziemlich über die Ankündigung der FBM, die Buchmesse doch größtenteils in Person stattfinden zu lassen, aufgeregt habe. Hier der Beitrag. Die Tatsache, dass die Veranstalter jetzt also doch ein Programm aufgestellt haben, das explizit nicht in einer Messehalle stattfindet, sondern größtenteils digital – wisst ihr was, damit kann ich leben. Die Frankfurter Buchmesse ist wieder ein paar Sprossen auf der Antonia-Leise-Seal-Of-Approval-Leiter geklettert. (Die Tatsache, dass es wohl trotzdem Veranstaltungen in Frankfurt vor Ort geben soll, aber in kleinerem Rahmen, ist eine andere Geschichte. Aber ich habe ja auch nicht gesagt, dass die FBM alle Sprossen auf der Antonia-Leise-Seal-Of-Approval-Leiter zurückerobert hat.)

Zweitens ist es eine gute Nachricht, weil diese Art der Ausrichtung mir und vielen anderen eine Menge Geld spart. Soweit ich das mitbekommen habe (und korrigiert mich bitte, wenn ich mich irre), kann man sich komplett kostenlos für die digitalen Umgebung der Buchmesse anmelden und dann nach Lust und Laune Panels besuchen und Live-Streams ansehen. Ganz davon abgesehen, dass man sich das Zugticket nach Frankfurt, den Airbnb-Platz und das überteuerte Essen auf der Messe selbst sparen kann. Vom 14. bis zum 18. Oktober kann ich also mein Essen Zuhause essen, nach den Veranstaltungen in meinem eigenen Bett schlafen, muss mir keinen Urlaub nehmen, um dabei zu sein, und werde mir höchstwahrscheinlich keine einzige Blase laufen. Das finde ich gut, selbst wenn digital natürlich nicht das selbe wie in-persona ist. Aber die Tatsache, dass ich trotzdem teilnehmen kann (obwohl ich fest darauf vorbereitet war, nicht teilzunehmen, weil ich nicht verrückt bin und mitten in der zweiten Welle nach Frankfurt pendle) und mir eine Menge Geld spare – das freut mich.

Ich schreibe das alles mit einer gewissen Vorsicht. Ich war, wie bereits erwähnt, felsenfest davon ausgegangen, dieses Jahr nichts mit der FBM am Hut zu haben. Als ich allerdings im Zuge dieser Montagsfrage doch noch mal auf die Seite der FBM gegangen bin, wurde ich auf den ersten Blick recht positiv von dem doch recht digital-fokussierten Angebot überrascht. Wie umfangreich das jetzt allerdings genau ist, ob es den ganzen Tag während dieser Tage läuft, wie gut die Technik dann funktioniert und ob es da doch noch irgendwo versteckte Großveranstaltungen vor Ort in Frankfurt gibt, die mir bisher entgangen sind – dazu müsste ich noch etwas mehr Zeit mit dem Programm verbringen. Dass ich jetzt aber überhaupt Zeit mit dem Programm verbringe, also mit gutem Gewissen und der Aussicht auf eine digitale Messe dieses Jahr, das ist doch schon positiv.

Aber zur eigentlichen Frage, auch wenn die Antwort sicher schon in den vergangenen Absätzen durchgesickert ist: Nehme ich an der Buchmesse teil? Ja. Nur digital, versteht sich, und mit dem Fokus auf gewisse Veranstaltungen, weil ich Ende Oktober meine ersten Klausuren in diesem Studiengang schreibe und deshalb nicht den ganzen Tag für die FBM vor dem Laptop sitzen kann, aber prinzipiell ja.

Ich möchte die Frankfurter Buchmesse dazu nutzen, mehr über Publishing Rights, Verlage und Agenten zu lernen, weil ich gerade pi-Mal-Daumen zur Hälfte mit der ersten Fassung meines Romans durch bin (und das trotz der Corona-bedingten Schreibflaute der letzten paar Monate, immerhin) und voraussichtlich nächsten Sommer mit einer ersten vorzeigbaren Version des Buches fertig werde. Man muss natürlich keinen kompletten Roman fertig stellen, um ein Buch an einen Verlag zu pitchen, aber wenn ich diese FBM schon einmal mehr darüber lernen könnte, wie genau man eigentlich so einen Pitch aufbaut, wäre ich auch schon zufrieden. Also, realistisch betrachtet, werde ich diesen Oktober mit einem Literaturagenten und einem Verlag nach Hause gehen (beziehungsweise Zuhause bleiben, ihr wisst schon, was ich meine)? Höchstwahrscheinlich nicht. Aber wenn ich schon einmal eine erste grobe Vorstellung davon bekomme, wie dieses ganze System abläuft, dann hätte sich die Teilnahme in diesem Herbst bereits gelohnt.

Genau einen Monat habe ich jetzt noch Zeit, weiter mit dem Buch voranzukommen und mir zu überlegen, mit wie viel Vorbereitung ich in die digitale Umgebung der FBM reingehe. Also ob ich zum Beispiel einige Probekapitel für den Anfang fertig mache und ein erstes Exposé ausarbeite. Oder ob ich mir überlege, wie ich meine beiden Katzen und mein Bücherregal im optimalsten Winkel für eventuelle Zoom-Vorstellungen platziere. Ihr wisst schon, alles, was einen so als Autor auszeichnet. Oder ob ich wirklich einfach mit der Devise, alles zu lernen, was ich eigentlich gern schon auf der LBM dieses Jahr gelernt hätte, bevor mein Seminar gecancelt wurde.

In jedem Falle, und es überrascht mich selbst, dass ich das schreibe, freue ich mich sehr auf die FBM – und bin noch viel gespannter, wie reibungslos der Ablauf dieses Jahr von der Bühne gehen wird. Aber wie sehr ihr das? FBM ja? FBM nein? FBM vielleicht? Lasst es mich wissen, in Kommentar oder Beitrag, digital oder via Brieftaube (letztere wäre aufregender für meine Katzen, aber auch aufregender für die Brieftaube, das muss man also abwiegeln).

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Noch nicht genug von der Montagsfrage? Hier geht es zur Montagsfrage der letzten Woche und hier zur Liste aller auf diesem Blog erschienenen Montagsfragen.