Die Montagsfrage #109 – Wann, bzw. auf welcher Grundlage entscheidest du, ein Buch nicht zu Ende zu lesen? Oder quälst du dich durch jedes Buch? (Aequitas et Veritas)

Hallo meine Lieben und willkommen zurück zu einer neuen Woche und – ihr ahnt es bereits – einer weiteren Montagsfrage. Meine Prüfungen sind seit letzter Woche Donnerstag nun tatsächlich rum, weshalb ich bis Sonntag in dieser Art post-Prüfungs-Koma war, das man so hat, wenn man den letzten Monat mehr oder weniger durchgearbeitet hat und das neue Semester am Montag schon wieder los geht (wer auch immer sich dieses System ausgedacht hat, ich möchte reden). Das Wochenende über habe ich also alle meine Kräfte zusammengekratzt und mich mental mit dem Gedanken angefreundet, ins neue Semester über zu gleiten und siehe da, erster Montag und meine erste Psychopharmakologie-Vorlesung des Jahres später: Wir haben es geschafft. Die neue Woche ist begonnen. Und der Beginn überlebt. (Wer sich jetzt übrigens fragt, wieso ich einen Psychopharmakologie-Kurs belege, obwohl ich Geschichte studiere: Ich bin formell immer noch für Psychologie eingeschrieben – neben Geschichte – und versuche mich so langsam aber sicher wieder an ein oder zwei Kurse pro Semester heranzutasten, damit ich vielleicht doch eines Tages noch meinen Psychologie-Bachelor fertig kriege – Vollzeit studiere ich allerdings nur Geschichte. Sonst müsste ich wortwörtlich durchdrehen. Und ich mag Psychopharmakologie tatsächlich sehr gern, weshalb ich dachte, es wäre ein guter Startpunkt.)

So, nachdem wir das nun auch geklärt hätten, möchte ich eigentlich gern einfach ohne große Umschweife direkt zum eigentlichen Thema dieses Blogposts übergehen: Der Montagsfrage. Es tut mir noch einmal leid, dass sie heute mit etwas Verspätung online geht. Ich weiß echt nicht, was ich sagen soll, irgendein Masochist hat mir letzte Woche drei Prüfungen an drei aufeinanderfolgenden Tagen gelegt – und das in der zweiten Prüfungswoche – und ich war einfach wahnsinnig, wahnsinnig, wahnsinnig müde. Das ist die ganze Geschichte. Däumchen gedrückt, dass es die nächsten Wochen über ein bisschen entspannter— Ach, was mach ich mir vor. (In jedem Fall aber, das habe ich bisher noch gar nicht erwähnt: Ich habe mein erstes Semester Geschichte geschafft und ich mag mein Studienfach immer noch sehr gern! Obwohl ich die letzten zwei Wochen fünf Prüfungen geschrieben habe! Es gibt Hoffnung! Und ich habe meine erste Prüfung schon wiederbekommen und tatsächlich das niederländische Äquivalent zu einer deutschen 1,0 in meiner ersten Antike-Klausur geschrieben. Also wer auch immer hier letzte Woche Däumchen gedrückt hat, darf das gern weiter machen, ich warte nämlich noch mit wachsender Nervosität auf die restlichen Ergebnisse.)

An dieser Stelle, bevor das in meinem anhaltenden Redefluss (Schreibfluss?) noch untergeht: Ich möchte dieser Woche Aequitas et Veritas für die tolle Montagsfrage danken, auf deren Beantworten und Antworten ich mich schon sehr freue. Ich hoffe ihr habt genauso viel Spaß mit ihr wie ich:

Wann, bzw. auf welcher Grundlage entscheidest du, ein Buch nicht zu Ende zu lesen? Oder quälst du dich durch jedes Buch? (Aequitas et Veritas)

Wenn die oberen zwei Paragraphen, in denen ich mich mehr oder weniger durchgängig über meine Prüfungen beschwert habe, eine Sache verdeutlichen können, dann, dass ich ganz dringend ein bisschen entspannen muss. Privat tue ich das vor allem durch vier Dinge: schreiben, lesen, Videos/Serien schauen und zeichnen. (Unter normalen Umständen gehe ich auch ein oder zwei Mal die Woche ins Fitnessstudio, was auch echt entspannend ist, aber im Moment haben ja alle Fitnessstudios zu und draußen joggen ist mir zu kalt. Vor März muss mir damit wirklich keiner kommen.) Für schreiben hab ich während sehr stressigen Phasen ganz oft einfach nicht den Kopf und Videos/Serien schauen brauch ich manchmal wirklich nicht, wenn ich eh schon von Morgens bis Abends vor dem Laptop hänge. Was oft also bleibt, als richtige Entspannung, sind zeichnen und lesen.

Weshalb schreibe ich das? Nun ja, weil es im Prinzip die Antwort, die ich auf diese Frage geben will, schon etwas vorausnimmt: Lesen als Freizeitbeschäftigung muss mich entspannen (oder zumindest Spaß machen), damit ich es als Freizeitbeschäftigung auch weitermache. Ich lese aufgrund meines Studiums (Geschichte ist ziemlich textintensiv) schon sehr viel, also wenn ich mir dann als Hobby weitere Texte zur Hand nehme, dann müssen sie mir auch wirklich etwas geben (an Spannung oder Entspannung). Wenn ein Buch das nicht tut, dann lese ich nicht weiter. Ich arbeite zu viel, um mich in meiner Freizeit dann auch auch noch mit unliebsamen Dingen herumzuschlagen.

Dazu sollte ich allerdings auch anmerken, dass ich Bücher eher selten wirklich abbreche. Was ich viel öfter tue, ist ein Buch „auf Eis“ zu lesen. Ich bin ein recht toleranter Leser (und ich kenne mich ganz gut, weshalb ich eher selten richtig falsch mit dem liege, was ich mir an Lesestoff anschaffe). Es passiert aber durchaus sehr oft, dass ich ein Buch anfange, wenn es gerade das ist, was ich brauche, und ein paar Tage später einfach nicht mehr in der Stimmung bin dieses spezielle Buch weiterzulesen – und es dann ein paar Wochen gar nicht anschaue, bevor ich es wieder zur Hand nehme. Das ist wahrscheinlich nicht die Art wie der archetypische Buchblogger generell liest, aber so lese ich und es funktioniert ganz gut. Ich gehe sehr nach dem „Worauf habe ich Lust“-Prinzip – einfach weil ich für etwas anders nicht wirklich den Nerv habe. Ich brauche meine entspannten, flapsigen und unkonventionell-unorganisierten Hobbies, sonst dreh ich irgendwann durch.

Aber wie ist das bei euch? Brecht ihr Bücher ab? Legt ihr sie vermehrt auf Eis, bis es wieder das richtige Buch für eure momentane Stimmung ist? Oder zieht ihr eisern durch, wenn ihr erst einmal ein Buch angefangen habt? Lasst es mich auch diese Woche wieder wissen – in Kommentaren und Beiträgen! Ich freue mich auf eure Antworten.

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Noch nicht genug von der Montagsfrage? Hier geht es zur Montagsfrage der letzten Woche und hier zur Liste aller auf diesem Blog erschienenen Montagsfragen.

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