Es gibt Wochen, da muss man sich einfach mal was Gutes tun. Das, hier jetzt gerade, ist zum Beispiel so eine Woche. Der November ist ein furchtbar langer und regenintensiver Monat, für jemanden, der täglich mit dem Rad zur Uni muss. Und vorerst ist noch kein Ende in Sicht.
Deshalb freue ich mich, heute eine der Montagsfragen zu fragen, auf die ich mich schon seit Beginn der Montagsfragen freue (ich gebe zu, das war zu viel ’fragen’ in einem Satz, aber hey, ich hatte eine doofe Woche, es sei mir verziehen):
Hat dich schon mal das Ende eines Buches wütend gemacht?
Diese Frage basiert einzig und allein auf dieser Szene (Englisch) aus Silver Linings Playbook, in der Bradley Coopers Charakter einen Ernest Hemingway Roman liest und anschließend besagtes Buch durch ein Fenster schmeißt, weil ihn das Ende so wütend macht. Es wäre nicht übertrieben zu sagen, dass dies vielleicht eine meiner absoluten Film-Lieblingsszenen ist, einfach weil ich mich persönlich mit diesem Gefühl sehr gut identifizieren kann. Per se nicht bezüglich Ernest Hemingway (dazu habe ich, zugegeben, noch keines der aufregenderen Bücher von ihm gelesen), aber durchaus mit dem ein oder anderen Roman. (Ich empfehle wirklich die Szene aus Silver Linings Playbook anzusehen, falls sie euch noch nicht bekannt ist – sehr lustig. Hier noch mal der Link, ist leider nur auf Englisch, ich habe keine deutsche Version online gefunden.)
Die einfache Antwort auf diese Frage ist also erst einmal ein simples Ja. Ja, das Ende von so manch einem Buch hat mich wütend gemacht. Und ja, ich kann mich durchaus mit dem Gefühl identifizieren, manch einen Roman aus dem Fenster schmeißen zu wollen, da es wirklich frustrierende Enden gibt. (Natürlich werfe ich nicht wirklich Bücher durch mein Fenster, da ich a) keine Lust habe mein Fenster kaputt zu machen und b) an einer Hauptstraße wohne und das wirklich sehr unverantwortlich wäre. Ganz davon abgesehen, dass ein Buch bei meinen nicht vorhandenen Armmuskeln eventuell gar nicht durch mein Fenster fliegen, sondern einfach daran abprallen und mir bei meinem Glück zurück ins Gesicht klatschen würde, was wiederum dazu führen würde, dass ich mir meine Nase breche und anschließend furchtbare Schmerzen erleide, weil ich nicht mehr aufhören kann, zu lachen, weil ich mir dann auf die dümmst-mögliche Weise die Nase gebrochen hätte und na ja, ich stelle mir vor, es tut weh, zu lachen, wenn man eine gebrochene Nase hat. Aber ich weiche ab.)
Die etwas längere (aber auch wesentlich interessantere) Antwort auf die Frage ist natürlich, welche Bücher genau diese Ich-werf-dich-aus-dem-Fenster-Gedanken bei mir hervorgerufen haben. Zwei Bücher sind es, um ganz genau zu sein, obwohl es durchaus noch mehr Bücher gab, deren Enden mich auf einem etwas niedrigeren Level wütend gemacht haben (Der fünfte Teil von Harry Potter, zum Beispiel). Das erste Buch, das ich gern am Ende aus dem Fenster geworfen hätte, ist der dritte Teil von Tribute von Panem – das war einfach ein richtig frustrierendes Ende, während dem zu viele Charaktere das Zeitliche gesegnet haben, als dass mein dreizehnjähriges Ich es hätte ertragen können. Absolutes Fenster-Potenzial.
Das zweite Buch, das ich wirklich gern aus dem Fenster geworfen hätte, und das ist als Anekdote wesentlich lustiger als Tribute von Panem, war bei mir damals Der Schimmelreiter. Ein Buch, dessen Ende mich so wütend gemacht hat, dass ich immer noch wütend werde, wenn ich nur daran denke. Zusammengefasst: Alles läuft gut, alles würde weiter gut laufen, doch dann kommt das Ende. Wer Der Schimmelreiter nicht gelesen hat, versteht meinen Frust vielleicht nicht, aber es läuft ungefähr so: Genialer Junge, leider arm, aber eben genial, heiratet Tochter von reichem Deichherren, weil er eben genial ist, baut einen großen Deich, Deichbewohner sind komisch, Hauptcharakter wird trotzdem Deichherr, dann kommt Jahrhundertflut, Deichbewohner wollen neuen (tollen) Deich einreißen, damit der alte Deich sie halten kann, das ist aber eine dumme Idee, weshalb Hauptcharakter sie aufhalten will. So – und da wird es dann frustrierend – denn nicht nur der Hauptcharakter ist plötzlich auf dem blöden Deich und kämpft da um sein Leben, sondern seine gottverdammte Frau und ihr gottverdammtes geistig behindertes Kind (das Kind ist wirklich geistig behindert, das ist ein wichtiger Aspekt der Geschichte, aber dafür habe ich jetzt keine Zeit) kommen in einer Kutsche auf den Deich gefahren. In einer gottverdammten Kutsche. Die Mutter MIT DEM KIND. Und das während einer Sturmflut. Macht das Sinn? Nein, definitiv nicht. Werden sie von einer Welle erfasst und in die Nordsee gerissen? Natürlich werden sie das. Springt der Hauptcharakter daraufhin mit seinem Pferd hinterher? Natürlich. Kurzum: Alle sterben, Deich steht aber noch. Buch zu Ende. Muss ich dazu noch mehr sagen? Nein, eigentlich nicht. Ist nicht gut für meinen Blutdruck. Es war jedenfalls sehr frustrierend, gut, dass wir das auch mal geklärt hätten.
Aber wie sieht es bei euch aus? Habt ihr auch das ein oder andere Buchende auf dem Herzen, das euch so richtig wütend und/oder frustriert zurückgelassen hat? Teilt es bei der dieswöchentlichen Montagsfrage (aka Gruppentherapiestunde für Buchtraumata).
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Noch nicht genug von der Montagsfrage? Hier geht es zur Montagsfrage der letzten Woche und hier zur Liste aller auf diesem Blog erschienenen Montagsfragen.
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https://nomasliteraturblog.wordpress.com/2018/11/19/die-montagsfrage-12-hat-dich-schon-mal-das-ende-eines-buches-wuetend-gemacht/
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Hallo Antonia,
danke für die schöne Frage zu den Buchenden. Hier mein Beitrag.
http://www.buecher-wie-sterne.de/hat-dich-schon-mal-das-ende-eines-buches-wuetend-gemacht/
Viele Grüße von den Sternen
Jay
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Hallo Antonia,
bei den Tributen von Panem ging es mir wie dir. Die Aktion mit den Kindern auf dem Platz und auch mit der toten Schwester (neben den diversen anderen Charakteren) war ziemlich sinnlos. Antikriegsbücher und Jugendunterhaltung gehören meiner Meinung nach nicht in einen Topf.
Mein Post zum Thema:
https://www.torstens-buecherecke.de/3436/
LG
Torsten
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Hallo Antonia,
zu der heutigen Frage konnte ich leider nicht viel sagen. Aber mitgemacht habe ich trotzdem. Du findest meinen Beitrag hier: https://emmaescamillablog.wordpress.com/2018/11/19/montagsfrage-8-wuetend-am-ende/
Liebste Grüße
Emma
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Auch heute wieder sehr gerne mitgemacht und Stellung bezogen zu möglichen Wutanfällen bei unbefriedigenden Buch-Enden:
https://medienjournal-blog.de/2018/11/montagsfrage-hat-dich-schon-mal-das-ende-eines-buches-wuetend-gemacht/
LG, Wulf
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Huhu Antonia,
oh jaaa, ich habe auch schon den einen oder anderen Wutanfall am Ende eines Buches erlebt. Obwohl ich sonst sehr tolerant bin, was die letzten Kapitel betrifft, kann mich ein unbefriedigendes Ende in ein tobendes Monster verwandeln. xD
Montagsfrage auf dem wortmagieblog
Viele liebe Grüße,
Elli
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Hallo Antonia,
ich neige nicht so sehr zu Wutanfällen, vielleicht liegt es daran, dass mich Bücher nicht so schnell wütend machen 😉
Zu meiner Montagsantwort.
Viele Grüße
Frank
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Schwierige Frage, bin aber jetzt auch online:
https://aequitasetveritas.wordpress.com/2018/11/19/montag-97/
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Liebe Antonia,
ich hoffe, Du nimmst es mir nicht über, wenn ich die heutige Montagsfrage in meinem Sinne (um-)interpretiert habe.
https://andreaskueckleselust.wordpress.com/2018/11/19/montagsfrage-12-hat-dich-schon-mal-das-ende-eines-buches-wuetend-gemacht/
Lieben Gruß
Andreas
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Es sollte natürlich „übel“ heißen…! 😁
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Danke, liebe Antonia. Hier ist meine Antwort:
https://tempest2012.wordpress.com/2018/11/19/montagsfrage-35/
Schöne Woche wünsche ich!
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Hey Antonia,
ohja, diese „Aus-dem-Fenster-Werf-Momente“ kenne ich nur zu gut! Ich würde da aber zwischen zwei Arten differenzieren, auf die mich ein Ende frustrieren und in den Wahnsinn treiben kann:
Erstens: Das Ende ist einfach unglaublich schlecht gemacht, es fehlt die Hälfte, es ergeben sich riesige Logiklücken, alles geht viel zu schnell, die Wendung zum Guten (oder zum Schlechten) kommt unbegründet aus dem Nichts und man steht am Ende mit einem unguten Gefühl da und würde die Geschichte am liebsten umerzählen und einen richtigen Abschluss schaffen.
Die andere Art von Ende, die Frustration und Wut hervorrufen kann sind die, die sie unsagbar gut gemacht sind und so schmerzhaft ans Herz gehen, da man sich unbedingt ein anderes Ende gewünscht hätte, insgeheim aber weiß, dass dieses fiese Ende eine gewisse Wahrheit und Genialität in sich birgt. Und das sind die wirklich ärgerlichen, frustrierenden, da man sich hier nicht einmal beschweren kann, weil es wirklich gut gemacht ist und den Nagel auf den Kopf trifft.
Weiteres unter…
https://w0rdw0rld.blogspot.com/2018/11/montagsfrage-191118.html
Liebe Grüße und einen schönen Start in die Woche
Sophia
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Huhu,
panem hätten wir dann sogar gemeinsam. Hier ist mein Beitrag:
https://lesekasten.wordpress.com/2018/11/19/montagsfrage-131-11-wuetend-auf-ein-ende/
LG Corly
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Hallo Antonia,
„Silver Linings Playbook“ ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme und die beschriebene Szene ist so genial.
Mein Beitrag
Ganz liebe Grüße aus Tirol
Marie
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Hallo Antonia, hier ist mein Beitrag zur heutigen Frage.
https://literaturgarten24089182.com
Danke für die Frage!
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Ich bin erst über deine Seite hier gestolpert, also ist hier mein erster Beitrag zu den Montagsfragen:
https://schriftweise.wordpress.com/2018/11/19/ein-buchende-das-mich-wuetend-gemacht-hat/
Hoffentlich stört es dich nicht, dass ich mir die Grafik als Beitragsbild „ausgeliehen“ habe.
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Hallo 🙂
Ganz im Gegenteil! Das Beitragsbild ist dazu gedacht, verwendet zu werden, also keine Sorge. Schön, dass du mit dabei bist, ich hoffe, ich seh dich bald öfter bei der Montagsfrage.
Liebe Grüße,
Antonia
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Guten Morgen ihr Lieben,
ob mich das Ende eines Buches schonmal wütend gemacht hat, wollt ihr wissen? Meine Antwort dazu findet ihr hier: https://vanessas-literaturblog.de/
Liebe Grüße
Vanessa
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Guten Abend liebe Antonia,
also die heutige Frage hat mich wieder ordentlich zum Grübeln gebracht. Meistens könnte ich ein Buch schon mittendrin aus dem Fenster werfen, wenn es mir gefällt. Mit grausigen Enden habe ich da eher selten ein Problem.
Hier kommst du zu meinem Beitrag:
https://pineapplesbooknook.wordpress.com/2018/11/19/montagsfrage-kw47-2018/
LG Kathi 🙂
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Hallo Antonia,
und hier ist dann auch meine Antwort auf die Montagsfrage:
https://wortgestalten.com/2018/11/19/mofra-wuetend-aufs-ende/
Liebe Grüße
Susanne aka Wortgestalten
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Hi Antonia,
so richtig wütend war ich noch nie, Enttäuscht, frustriert, überrascht und anderes, aber wütend? Eher nicht.
https://buchpfote.de/montagsfrage-vom-19-november-2018/
Liebe Grüße
Tina
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Guten Abend, Antonia,
hach, ich freue mich jedes Mal darauf, dass ich am Montag wieder eine neue Frage zum Beantworten habe.
Hier mein heutiger Beitrag:
https://lucindaswunderland.de/2018/11/19/ende-gut-alles-gut-montagsfrage-12/
Viele Grüße,
Lucinda
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Hallo^^
Da ich gestern im Kino war, bin ich nicht mehr zu der Montagsfrage gekommen. Aber dafür jetzt: https://blog.kiranear.moe/2018/11/montagsfrage-122.html
Lg,
Kira
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Hallo zusammen!
Ein bißchen spät dran, aber besser spät als nie 🙂
https://minorherba.wordpress.com/2018/11/20/montagsfrage-wuetend-auf-ein-buchende/
Liebe Grüße
Herba
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