Ich habe mich die letzte Woche über nicht mehr wirklich zu Wort gemeldet — mich hat es Montag nämlich erst mal für ein paar Tage erkältungstechnisch außer Gefecht gesetzt und seither geht es meinem Hals/Kopf/restlichen Körper mal mehr und mal weniger gut. Momentan (lange Rückreise am Sonntag, nachdem ich letzten Montag nicht abfahren konnte hat ihr übriges getan) eher ’weniger gut’ und ich hoffe, dass sich das möglichst bald mit Tee und Bettruhe komplett auskurieren lässt. Falls sich also diese Woche die mitleidigen Instagram-Posts häufen — ihr wisst, was los ist.
Bist du ein Einmal- oder Mehrmals-Leser?
Jahre über Jahre habe ich mit stiller Bewunderung auf die geblickt, die ihre Lieblingsbücher nicht nur ein, sondern ganz und gar zwei, drei, fünf, sieben oder zwölf Mal gelesen haben. Das ist für mich der romantische Inbegriff des Bücherwurms. Die Mehrmals-Leser, die Kapitel nach Kapitel rezitieren können, denn die Worte sind nicht nur Teil des Lieblingsbuches, sondern nach einprägsamen Stunden auch des Langzeitgedächtnisses. Was natürlich nicht davon abhält, das abgegriffene Exemplar ein weiteres Mal aus dem Schrank zu holen und erneut von vorn bis hinten zu lesen.
So stelle ich mir jedenfalls das Dasein als Mehrfach-Leser vor. Ich selbst gehöre tendenziell eher zur Einmal-Lese-Fraktion, denn bedauerlicher Weise reizt mich das Unvorhersehbare und Neue zu sehr als dass ich zu oft zu den gleichen Büchern greifen könnte. Tatsächlich musste ich erst zum Studium das Land verlassen, um nach über zehn Jahren und geplagt vom Heimweh Harry Potter erneut zu lesen. Und was war ich nicht überrascht — mein Gedächtnis ist generell ja nicht das beste, aber Harry Potter nach über zehn Jahren ist als würde man das Buch noch einmal ganz neu lesen. So viele Details, die man vergessen hatte — und jetzt endlich wieder entdecken kann.
Gerade in den letzten Jahren habe ich das Mehrfach-Lesen für mich entdeckt (und das über Harry Potter hinaus) — und auch, wenn ich mir immer noch mehr Bücher nur ein Mal und nicht mehrfach zu Gemüte führe, hätte ich mich vor fünf Jahren definitiv noch nicht für einen Re-Read begeistern können. (Bedauerlicherweise, denn wie bereits erwähnt, finde ich es beeindruckend, wenn jemand sieben Mal die komplette Harry Potter-Reihe gelesen hat — so verschafft man sich also meinen Respekt, jetzt ist es raus.)
Womit dieser Sinneswandel zu tun hat? Man könnte es glatt aufs Älter-Werden schieben: Ich werde langsam aber sicher nostalgisch. Oder mein Gedächtnis immer schlechter, was natürlich mehrfaches Lesen von Büchern durchaus begrüßen würde. Das kann ich selbst noch nicht so genau sagen. Tatsache ist jedenfalls, dass ich bis vor einigen Jahren jedes Buch — so gern ich es auch mochte — nur ein Mal lesen konnte und dann zu einem neuen übergehen musste und sich dieser zwanghafte Literatur-Konsum gebessert hat. Aus Buch-Recycling-Perspektive.
Doch wie sieht das bei euch aus? Einmal- oder Mehrmals-Leser?
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Interessant, dass sich das bei dir so gewandelt hat. Ich habe früher Bücher nur ein mal gelesen und dann auch direkt wieder abgegeben, Rereads waren also gar keine Option. Als dann die Zeit der Trilogien und Reihen angefangen hat, musste ich öfter Bücher noch mal lesen um vor der Fortsetzung mein Gedächtnis aufzufrischen, aber davon abgesehen haben mich auch immer die neuen Geschichten mehr gelockt. Das ist auch heute noch so, aber mittlerweile bin ich bei vielen früheren Lieblingen unfassbar neugierig, ob ich sie heute auch noch so sehr mögen würde wie vor 4, 5, 6 Jahren. Einerseits reizt es mich sehr, das herauszufinden, andererseits habe ich aber auch Angst, dass es nicht so ist und ich mir die positiven Erinnerungen daran kaputt mache.
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Hallo auch von mir 🙂
Zwar diesmal sehr spät, aber hier ist auch mein Post: https://weltenportal-storyteller.blogspot.com/2019/02/montagsfrage-5.html
LG Shannon
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