Die Montagsfrage #25 – Machst du auch beruflich etwas mit Büchern oder könntest du dir das irgendwann einmal vorstellen?

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Der Umzug ist noch nicht gänzlich geschafft, aber die Kisten stapeln sich schon weniger tetris-artig wie noch vor einer Woche. Und nachdem ich dieses Wochenende bei meinen Eltern verbracht habe, sollte sich dann ab nächster Woche wieder ein wenig Ruhe (und vor allem Ordnung) einstellen — zumindest vorerst. Im Sommer ziehen wir nämlich gleich wieder um. Ja ja, ich weiß, fragt nicht. Das ist aber die Geschichte eines anderen Tages, weil sie den Montagsfrage-Rahmen etwas sprengt, deshalb nur so viel: Nach dem nächsten Umzug wird erst mal geblieben, wo man ist. Ein Mensch kann nur eine gewisse Anzahl Kartons schleppen, bevor er ein ernstes Trauma entwickelt.

Während also bis eben im Hintergrund das Pro-Sieben-Programm der Oscar-Nacht gelaufen ist, neigt sich dieses emotional anstrengende Wochenende nun wirklich dem Ende zu. Ich bin froh, heute mit der wöchentlichen Frage eine neue Woche einzuläuten und Schritt für Schritt vorwärts zu kommen. In eine letzte Umzugs-Woche. Die letzten Tage des Februars — und hoffentlich auch die letzten des Winters.

Machst du auch beruflich etwas mit Büchern oder könntest du es dir irgendwann einmal vorstellen?

Es ist schon ein bisschen eine der klassischen Was machst du nach der Schule?-Fragen, die einem rund um Schulabschlüsse oder, zumindest in meinem Fall, während des laufenden Studiums gestellt werden (meine Interessensgebiete sind Religionspsychologie, Psycholinguistik und Evolutionspsychologie, ich bin ja selbst schuld). Ich hoffe natürlich, dass die heutige Montagsfrage viel weniger Resignation bei euch auslöst, als Verwandte, die mich immer noch fragen, ob ich denn theoretisch Ärztin werden könnte. Ja, theoretisch schon. Mit einem Medizinstudium und intensiver Therapie meiner Phobie vor Nadeln. Aber wir haben uns ja heute nicht versammelt, um meinen komischen Phobien oder Berufswegen aufs Zahnfleisch zu fühlen.

Seit ich denken kann, möchte ich Schriftstellerin werden. Journalistische Ambitionen hege ich zwar gerade während der letzten Jahre immer mal wieder und ich arbeite auch momentan als Kolumnistin und Autorin für ein Magazin, aber fiktionale Geschichten zu schreiben macht mir mehr Freude. Demnach ist es eigentlich ganz fest in meine Vorstellung der Zukunft gemeißelt, dass ich irgendwann (wenn ich denn mal zufrieden mit einer Version der Geschichte, an der ich momentan schreibe, sein sollte) Romanautorin werde.

Mein Wunsch, „etwas mit Büchern/Geschichten“ zu machen eilt nicht, weil ich theoretisch schon etwas damit mache — nur halt nicht Vollzeit. Ich weiß nicht, ob es gut oder schlecht ist, dass mir der Druck fehlt, was das Schreiben angeht. Und manchmal denke ich, ich währe bereits vielfältiger veröffentlicht, wenn ich mich denn nur mehr darauf stürzen würde. Aber ganz ehrlich gesagt, ich möchte nicht „irgendetwas mit Büchern machen“, ich möchte etwas mit einem ganz bestimmten Buch machen — und zwar dem, das ich gerade schreibe. Ich muss nicht per se von einer Zeitung nach der nächsten abgedruckt werden oder Kurse besuchen oder mich auf Wettbewerben rumtreiben. Das ist zwar alles schön und vielleicht auch hilfreich, aber letztendlich ist die einzige Art ein Buch zu schreiben, es, nun ja, einfach zu schreiben.

Natürlich ist es nicht einfach, ein Buch zu schreiben. Je nach Buch ist es vielleicht sogar das Schwierigste, was man in vielerlei Hinsicht machen kann. Es erfordert viel Kraft, eine hohe (vielleicht zu hohe) Frustrationsgrenze und ein ganzes Leben an zusammengekommenen Emotionen und Erinnerungen. Es gibt entspanntere Zeitvertreibe, aber für mich gibt es nichts das gleichermaßen vollkommen ist als das Schreiben. Und irgendwann — irgendwann — wird der Tag kommen, an dem ich meine eigene fertige Geschichte in der Hand halte und nicht nur semi etwas mit Büchern mache, sondern ganz offiziell und in Hardcover.

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Noch nicht genug von der Montagsfrage? Hier geht es zur Montagsfrage der letzten Woche und hier zur Liste aller auf diesem Blog erschienenen Montagsfragen.