Die Montagsfrage #26 – Gibt es ein Genre, das du gar nicht (gern) liest?

Scan (verschoben)

Meine Tastatur musste jetzt erst mal einige Minuten abkühlen, denn bis eben habe ich im Rekordtempo ein durchaus solides Research Proposal für die Uni abgetippt. Doch bevor ich diesen Überstunden-Sonntag endgültig in die Nachtruhe entlasse, möchte ich wenigstens noch die Montagsfrage in die Weiten der digitalen Welt hinausschreibseln.

Grund dafür ist eigentlich vor allem, dass ich dieses Wochenende zwei Deadlines hatte (Jawohl, zwei! Zwei!) und morgen frei, weshalb ich ehrlich gesagt nicht gänzlich sicher sein kann, ob ich nicht einfach bis vierzehn Uhr durchschlafe. Und deshalb, während mein Freund noch auf eine Ladung gewaschene Handtücher zum In-den-Trockner-Packen wartet, hier kommt sie — Trommelwirbel — die Montagsfrage:

Gibt es ein Genre, das du gar nicht (gern) liest?

Ich hatte diese Frage schon bei einem Halloween-Post im Oktober leicht angeschnitten, aber es lohnt sich, meine Abneigung noch einmal zu wiederholen, einfach um sicher zu gehen, dass es jeder mitbekommen hat: Ich mag keine Horror-Bücher. Wirklich nicht. Nicht mal ein bisschen.

Das Gruseligste, was ich in meinem bisherigen Leben gelesen habe, war Coraline von Neil Gaiman und An Introduction to Brain and Behavior — aka das Lehrbuch Satans — für meinen unmenschlichen Brain & Cognition 1-Kurs. Aber das ist die Geschichte für einen anderen Tag.

Wieso lehne ich das Horror-Genre ab? Ich denke vor allem, weil ich ein sehr, sehr, sehr feinfühliger Mensch bin. Diese Art von Person, die bei der reinen Erwähnung von „Luftröhrenschnitt“ sofort weiche Knie bekommt. Ich bin zu emphatisch. Was generell ja sehr schön ist, aber manchmal auch einfach anstrengend. Für mich ist also allein die Vorstellung ein Buch zu lesen, in dem anderen Menschen (oder, noch viel schlimmer, Tieren) physisches oder psychisches Leid in einem Horror-Literatur-Ausmaß zugefügt wird, unvorstellbar.

Das heißt nicht, das ich generell keine Literatur lese, die sich mit schwierigen Themen auseinandersetzt. Einige meiner Lieblingsbücher sind hart zu verdauender Lesestoff. Aber diese Bücher lese ich, weil ich es wichtig finde, sich mit Realitäten auseinanderzusetzen — auch, oder gerade weil es manchmal so weh tut. Ich empfinde aber keinerlei Kick oder Freude daran, mich absichtlich zu erschrecken, nur um des Erschreckens willen. Und das, so stelle ich es mir jedenfalls vor, ist, was für viele den Reiz der Horror-Literatur ausmacht.

Das sagt (beziehungsweise schreibt) nun natürlich auch jemand, der überhaupt keine Ahnung vom Genre hat. Also fühlt euch frei, mich eines Besseren zu belehren. Aber bis ich mir absolut sicher sein kann, dass ich mich nicht zu Tode erschrecke oder wochenlang von Albträumen geplagt werde, weil ich nur die Rückseite eines Stephen King Romans gelesen habe, lasse ich lieber die Finger davon.

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Noch nicht genug von der Montagsfrage? Hier geht es zur Montagsfrage der letzten Woche und hier zur Liste aller auf diesem Blog erschienenen Montagsfragen.

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