Die letzte Woche meiner Prüfungsphase ist angebrochen und ich bin ehrlich gesagt sehr erleichtert, wenn die Dinge sich bald wieder der Normalität zuwenden. Damit meine ich: feste Präsenzzeiten an der Uni, damit ich endlich wieder weiß, welches Datum und welchen Wochentag wir haben. Prüfungszeiten sind wie Ferien, nur ohne alles, was an Ferien Spaß macht. Zeit ist nur ein loses Konzept, Tage fliegen dahin und ständig hat man irgendein unleidliches Prüfungsfach im Nacken und die Zeit reicht nicht und jeder ist gestresst und niemand hat irgendeinen Moment zum Durchatmen, obwohl ja eigentlich alle frei haben. Aber wie dem auch sei. Meine wöchentlichen Statistik-Albträume haben sich vermindert, die letzte Prüfung ist am Freitag und danach beginnt die letzte Etappe des Studienjahres.
Jetzt ist aber erst einmal Montag und alles andere noch mehr oder weniger weit in der Zukunft. Also fixieren, konzentrieren und mit aller Kraft nicht unter Prüfungen, Frühjahrsputz, Ostervorbereitungen, Spätschichten, neu entdeckten sportlichen Ambitionen oder allem, was euch sonst so beschäftigt, kollabieren — und einfach die Frage beantworten. (Oder etwas komplett anderes tun, dies ist ja schließlich ein freies Land. Aber es wäre schön, wenn ihr die Frage beantworten würdet.)
Welcher Autor aus dem Nicht-Deutsch oder -Englisch-sprachigen Raum sollte mehr gelesen werden?
Ich gebe zu, die heutige Frage hat einen gewissen Eigennutzen. Die Sache ist nämlich die: Eine Vielzahl der Bücher, die in meinem Regal stehen, kommen entweder von deutschen oder amerikanischen oder englischen Autoren. Und Oscar Wilde, der ist aber Ire, macht es also auch nicht vielfältiger. Exotisch sind dann schon mal das Buch eines südafrikanischen Autors oder die obligatorischen Paul Coelho und Haruki Murakami-Bücher und vielleicht irgendein schwedischer Krimi. Man kann es aber wirklich nicht verleugnen: Mein Buchregal könnte durchaus internationaler sein. Vor allem Bücher aus Asien, Südamerika und Afrika fehlen. Mir fehlen also sage und schreibe drei ganze Kontinente an Literaturwissen. Ganz davon abgesehen, dass ich nicht einmal mit Literatur der meisten europäischen Länder eine sonderlich breite Leseerfahrung habe. Traurig. Richtig, richtig traurig.
Nun, ich möchte nicht vollkommen unwissend durch die Weltgeschichte stolpern, ohne von tollen (vielleicht weniger bekannten) internationalen Autoren zu wissen, die man mal gelesen haben sollte. Deshalb gibt es die heutige Frage. Wer sind die französischen, tschechischen, indischen, nigerianischen, äthiopischen, marokkanischen, peruanischen, mexikanischen, brasilianischen, nepalesischen, koreanischen, griechischen, niederländischen Autoren, von denen wir viel zu selten sprechen? Darum soll es heute gehen.
Wie bereits erwähnt, stelle ich diese Frage vor allem, um selbst mehr über internationale, lesenswerte Autoren zu erfahren, weshalb meine Antwort ein bisschen basic ausfällt. Ich bin der Meinung, jeder sollte mehr von Milan Kundera lesen. Ich habe vor zwei Sommern sein wahrscheinlich bekanntestes Buch The Unbearable Lightness of Being gelesen und versuche mich immer noch mental davon zu erholen. Dieses Buch ist wahrscheinlich das deprimierendste Stück europäische Zeitgeschichte, das ich seit einer ganzen Weile in den Händen hatte. Ich habe es damals im Griechenlandurlaub gelesen, zugegeben damals generell schon nicht in der besten Verfassung (schweres erstes Studienjahr und schwerer Unfall in der Familie wenige Wochen zuvor) und unter der brütenden Sommerhitze hat mich dieses Buch mehr oder weniger vollkommen zerstört. Ich empfehle es trotzdem wärmstens. Nicht aus sado- oder masochistischen Beweggründen, sondern ausschließlich, weil es wahnsinnig, wahnsinnig gut geschrieben ist. Kunderas Sprache ist beeindruckend. Die Geschichte ist bewegend. Und Dinge, die die Welt ein bisschen klarer machen, Bücher, die uns wachrütteln, tun meistens ein bisschen weh. Es lässt sich nicht vermeiden.
Ich habe fest vor, The Unbearable Lightness of Being noch einmal zu lesen und werde es auch irgendwann ausführlich rezensieren, für jetzt lässt sich nur sagen: Es ist ein Buch, in dem es gleichermaßen um Geschichte geht (vor allem tschechische Geschichte während Sowjetunion-Zeiten) und um zeitlose philosophische Fragen. Darum, ob es besser ist in banaler Leichtigkeit zu leben und damit ein Leben zu führen, das nichts bedeutet, oder sich von einer Schwere erdrücken zu lassen, die dem Leben zwar Bedeutung gibt, einen selbst aber verwundbar macht. Ich sagte ja bereits, kein gutes Buch, wenn man gerade selbst in einer existenziellen Lebenskrise steckt. Aber ansonsten immer sehr empfehlenswert.
So, damit aber nun genug von meiner Seite des Computerbildschirms — Wie sieht es bei euch aus? Welche Bücher internationaler Autoren sind eurer Meinung lesenswert und viel zu wenig beachtet? Lasst es mich und den Rest der Montagsfragen-Teilnehmer wissen. Ich freue mich auf eure Antworten!
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Noch nicht genug von der Montagsfrage? Hier geht es zur Montagsfrage der letzten Woche und hier zur Liste aller auf diesem Blog erschienenen Montagsfragen.
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https://nomasliteraturblog.wordpress.com/2019/04/08/die-montagsfrage-31-welcher-autor-aus-dem-nicht-deutsch-oder-englisch-sprachigen-raum-sollte-mehr-gelesen-werden/
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Superinteressante Frage. Da bin ich gespannt auf die Empfehlungen der anderen! Hier sind jedenfalls meine:
https://aequitasetveritas.wordpress.com/2019/04/08/montagsfrage-203/
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Guten Morgen!
Was für eine interessante Frage heute morgen! So einen richtigen Beitrag kann ich dazu heute aber nicht liefern, weil ich wie du sehr viele deutsch- und englischsprachige Autoren daheim habe. ich zähle fest auf die Tipps unserer Mitstreiter!
Hier findest du meinen Beitrag:
https://pineapplesbooknook.wordpress.com/2019/04/08/montagsfrage-kw15-2019/
Hab eine schöne Woche 🙂
LG Kathi
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Liebe Antonia!
…und wieder eine tolle Frage:
https://andreaskueckleselust.com/2019/04/08/montagsfrage-31-welcher-autor-aus-dem-nicht-deutsch-oder-englisch-sprachigen-raum-sollte-mehr-gelesen-werden/
Gruß
Andreas
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Hallo Antonia,
da hast du mich recht „kalt“ erwischt.
https://www.torstens-buecherecke.de/4407/
LG
Torsten
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Tolles Thema, Antonia! Danke! Milan Kundera ist auch bei mir auf einer „ewigen Bestenliste“! Der Film mit Juliette Binoche stand dem Buch in nichts nach…
Mein Beitrag ist hier: https://nellindreams.wordpress.com/2019/04/08/die-montagsfrage-31-literaturempfehlungen-jenseits-deutsch-amerikanischer-autoren/
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Huhu Antonia,
ich bin ebenfalls keine große internationale Leserin. Ich bleibe meist bei deutsch- oder englischsprachiger Literatur. Trotzdem kann ich heute zumindest eine internationale Empfehlung aus dem fernen Russland aussprechen. 🙂
Montagsfrage auf dem wortmagieblog
Viele liebe Grüße,
Elli
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Ich habe bisher noch nicht gezielt nach solchen Autoren gesucht – bin aber dennoch fündig geworden 🙂
Viele Grüße
Der Büchernarr Frank
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Sei gegrüßt Antonia!
Danke für die spannende Frage. Leider ist das gar nicht so einfach für mich da wen zu finden. Oft kenne ich nur ein Buch der genannten Autoren ^^‘
Montagsfrage: Internationale(re) AutorInnen? || Mein Senf für die Welt
Liebe Grüße
Marina
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Hallo Antonia,
viel Erfolg noch für die Prüfungsphase. Die völlige Orientierungslosigkeit kommt mir sehr bekannt vor. Bei mir ist schon das nächste Semester angelaufen.
Für die Montagsfrage habe ich gleich ein paar mehr Autoren im Gepäck:
https://nerd-mit-nadel.de/montagsfrage-autor-nicht-deutsch-nicht-englisch/
Liebe Grüße
Ariane
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Hallo 🙂
Ich habe heute auch noch einmal daran teilgenommen.
https://rakkasei3.blogspot.com/2019/04/31-montagsfrage.html
Viel Erfolg noch bei den restlichen Prüfungen.
LG
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Guten Morgen,
anbei meine Antwort zur Montagsfrage: https://vanessas-literaturblog.de/category/montagsfragen/
Liebe Grüße
Vanessa
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Huhu,
mir ist das nie so aufgefallen, das es wirklich mehr deutsche und englische sind ^^ Bin gespannt über was wir da heute noch so stolpern 😀
https://tintengewisper.blogspot.com/2019/04/montagsfrage_8.html
Tintengrüße von der Ruby
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Liebe Antonia,
vielen Dank für die spannende Frage – mir ist das noch nie so bewusst gewesen und ich finde es doch recht beschämend, dass mir total wenige Romane eingefallen sind, die über den westlichen Tellerrand hinausblicken. Neben den obligatorischen skandinavischen Krimis und Klassikern habe ich aber nach langem Überlegen doch drei internationale Autoren gefunden:
https://w0rdw0rld.blogspot.com/2019/04/montagsfrage-080419.html
Jetzt bin ich auf jeden Fall mal sehr gespannt, welche Schätze andere noch aus ihren Regalen hervorzaubern.
Liebe Grüße
Sophia
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Hiho,
eine sehr schöne Frage, die mich verleitet hat, auch etwas dazu zu schreiben 🙂
Vielen Dank für die Frage und die Aktion als solche!
https://gelbe-zeichen.eu/bis-ans-ende-der-welt-und-darueber-hinaus-phantasten-aus-aller-herren-laender/
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Eine Montagsfrage, die sich gar nicht so leicht beantworten lässt. Deswegen habe ich es auch nur bis nach Frankreich geschafft. 🙂
https://buecherlogie.wordpress.com/2019/04/08/montagsfrage-welcher-autor-aus-dem-nicht-deutsch-oder-englisch-sprachigen-raum-sollte-mehr-gelesen-werden/
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Hallo, Antonia!
Mit vielen kann ich hier heute leider nicht auffahren, aber ein paar hab ich doch.
https://tirilu.wordpress.com/2019/04/08/montagsfrage-131/
LG, M
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Viel beitragen kann ich zu dieser Frage icht, aber geantwortet habe ich trotzdem 🙂
https://minorherba.wordpress.com/2019/04/08/montagsfrage-nicht-deutsch-oder-englischsprachige-autoren/
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Liebe Antonia,
was für eine Herausforderung. Meine Weltkarte hat nicht viel zu bieten, aber mir fiel trotzdem noch etwas ein!
Mein Beitrag unter https://buchpfote.de/montagsfrage-vom-8-april-2019/
Liebe Grüße
Tina
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Einen schönen Montag wünsche ich^^
Ich bin auch wieder mit dabei: https://blog.kiranear.moe/2019/04/montagsfrage-137.html
Lg,
Kira
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Hej,
mal wieder habe ich es nicht am Montag geschafft… Dennoch meine Antwort: http://romanfresser.de/montagsfrage-vom-08-04-2019/
Viele Grüße
Florian
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