Die Montagsfrage #47 – Kann man Rezensionsexemplare objektiv beurteilen?

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Ich befinde mich nun offiziell im Sommerloch. Das ist alles, was es mit dieser Verspätung heute wirklich auf sich hat. Alles, worüber man momentan so wirklich reden kann, ist das Wetter. Die Hälfte des Tages ist es sehr warm, die andere Hälfte des Tages sitze ich eingewickelt in einer Decke möglichst nah an Wärmequellen (i.d.R. den Katzen des Hauses). Irgendwie ist es grau. Es könnte Regnen. Es könnte aber auch zwei Wochen am Stück überhaupt nicht regnen. August – wie der Klimawandel ihn nur so durchgeschüttelt hat – und irgendwie kommt man zu nichts, obwohl eigentlich ja überhaupt nichts passiert. Vielleicht geht es ja nur mir so, aber irgendwie läuft momentan alles ein bisschen träger und schwerfälliger ab als sonst.

Nachdem ich also das Wochenende über zwischen möglichen Montagsfragen hin und her gegrübelt habe und nie so wirklich zufrieden war, habe ich nun endlich eine gefunden, mit der ich gewissenhaft in die Woche starten kann. (Selbst im Sommerloch muss man einen gewissen Anspruch an die Fragen, die man stellt, waren, wenn ihr mich fragt.) Schon wieder eine Frage direkt über Bücher wollte ich nicht, da die letzte Buchblogger-verwandte Frage schon eine Weile her war und, schwups, hier haben wir die Montagsfrage, die uns hoffentlich zu Beginn der Woche ein bisschen aus dem Sommerloch kullern lässt:

Kann man Rezensionsexemplare objektiv beurteilen?

Ich bin natürlich was die Beurteilung der Auswahl der Frage angeht sehr beeinflusst, weil ich sie mir ausgedacht habe, bin diese Woche aber wirklich mal ganz zufrieden mit ihr. Sie beschäftigt mich persönlich nämlich schon eine Weile und ich finde es gut, dass wir mal darüber reden. Kann man Bücher, vor allem Bücher, die man kostenlos erhält/zugeschickt bekommt etc., objektiv beurteilen? Und, vorausgesetzt man kann es überhaupt, ist eine objektive Beurteilung überhaupt anzustreben, oder macht gerade eine subjektive Meinung das Buchblogger-Dasein so spannend?

In erster Linie bin ich der Meinung, dass man generell – so viel Mühe man sich auch gibt – nie wirklich objektiv rezensieren kann. Jeder hat seine eigenen Gründe, wieso er oder sie ein bestimmtes Buch mag (oder eben nicht) und ich finde das per se auch vollkommen in Ordnung. Wie bereits oben erwähnt, ist es ja gerade die Subjektivität, die das Rezensieren und Diskutieren so spannend macht – wenn ihr mich fragt, jedenfalls.

Doch ich bin der Meinung, dass man sich der eigenen Subjektivität beim Rezensieren durchaus bewusst sein sollte, um eben nicht nur eine subjektive, sondern auch eine reflektierte Meinung über ein Buch abgeben zu können. Es hilft keinem, wenn man ein Buch einfach nur „gut“ oder „schlecht“ findet und das dann auf dem eigenen Blog kundtut. Eine gute Rezension sollte versuchen zu erörtern, woher die Tendenz in die eine oder andere Richtung kommt. Wieso mag ich ein Buch, das jemand anderes nicht mag – und andersherum? Und, das ist vor allem bei Rezensionsexemplaren wichtig, inwiefern bin ich beim Rezensieren dadurch beeinflusst, persönlich in Kontakt mit Autor/Autorin gestanden zu haben und/oder das Buch kostenfrei zu erhalten? Macht das meine Rezension tendenziell positiver oder negativer gegenüber des rezensierten Buches? Man kann nicht verhindern beeinflusst zu werden, aber durchaus, wie man die eigene subjektive Meinung präsentiert und deutlich macht.

Doch wie seht ihr das? Denkt ihr, man kann einen Grad an Reflexion erreichen, bei dem man objektiv beurteilen kann oder ist Subjektivität beim Rezensieren immer mit drin? Lasst es mich wissen und teilt euren Beitrag in den Kommentaren!

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