Die Montagsfrage #48 – Erfahrungen mit self-publishing Autoren?

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Im Vergleich mit letzter Woche habe ich diese Woche durchaus Hoffnungen möglichst baldig aus meinem Sommerloch herauszukommen. Genauer genommen habe ich die Hoffnungen, punktgenau morgen über alle Berge zu sein, was sämtliche Sommerlöcher angeht. Heute steht nämlich (Punkt Mitternacht) eine wichtige Deadline für mich an, die mich bisher zu sozialer Untätigkeit verbannt und an den Schreibtisch getackert hat. Doch damit ist bald Schluss und dann wird erst einmal die letzte Woche Urlaub genutzt.

Doch gerade weil heute eine letzte Deadline bei mir ansteht und noch viel zu tun bleibt, fasse ich mich mit der Montagsfrage-Einleitung diese Woche etwas kürzer und komme bald zum Punkt und frage euch:

Was sind eure Erfahrungen mit self-publishing Autoren?

Vielleicht liegt es an der Blogersphäre, in der ich mich mit meinem Blog befinde, vielleicht ist es allerdings auch eine generelle Tendenz des Buch- und Blogger-Betriebs: Ich komme relativ selten mit self-publishing Autoren in Verbindung. Buchhandlungen, aus denen zumindest ich vorwiegend meinen Buch-Kaufproblemen Befriedigung verschaffe, werden vom etablierten Verlagswesen regiert und wenn ich über Amazon bestelle, dann meist gezielt Bücher, die ich nicht in den Buchhandlungen bekommen kann, die aber ebenfalls mit einem Verlag im Rücken veröffentlicht wurden.

Ich kenne mich bezüglich self-publishing überhaupt nicht aus — Punkt. Und dieses Fehlen an Information reflektiert auf mein Buchkaufverhalten wahrscheinlich vollkommen zu Unrecht! Denn das einzige Mal als ich tatsächlich ein Buch gelesen habe, das im self-publishing erschienen ist, war es wirklich ein ausgezeichnetes Buch. Das Buch, von dem ich hier spreche, wurde von einem ehemaligen Lehrer von mir veröffentlicht, der damals eine Reise durch Südamerika gemacht und dokumentiert hat. Besagter Lehrer war schon vor Buchveröffentlichung ein sehr unterhaltsamer und geistreicher Erzähler, was auch auf und in sein Buch reflektiert hat und deshalb, obwohl ich den Autor (lose) kenne und deshalb ein bisschen beeinflusst bin, ist sein Buch bis heute mein absoluter Lieblingsreisebericht und ich denke, dass es das auch konkurrenzlos erst einmal bleiben wird.

(Intermezzo-Klammer: Ich rede hier übrigens, für alle, die jetzt interessiert sind, von dem Buch: Aus dem Leben eines Tau…berts: Subjektiven aus Südamerika von Claudius Taubert, 2014 erschienen und meiner Meinung nach gut investierte 7,99€ für ein Taschenbuch – selbst und vielleicht sogar gerade wenn man den Autor nicht persönlich kennt. Es ist zwar jetzt fünf Jahre her, dass ich das Buch das letzte Mal gelesen habe, habe es aber immer noch in positiver Erinnerung und sollte es, zumal es gar nicht so dick ist, also schnell weggelesen, wirklich mal wieder zur Hand nehmen und bei Gelegenheit eigentlich gleich rezensieren. Aber wie dem auch sei – Intermezzo-Klammer zu Ende.)

Die wenigen Erfahrungen, die ich bisher mit self-publishing-Büchern gemacht habe, waren also positiv. Erfahrungswerte bestehend aus einem einzelnen Buch machen natürlich im besten Falle eine Anekdote und keinen repräsentativen Pool aus Büchern – aber trotzdem. Gegen self-publishing ist prinzipiell ja nichts einzuwenden. Es mag nicht der klassische Weg der Buchveröffentlichung sein, kann aber durchaus versteckte Perlen  mit sich bringen und in Anbetracht der Tatsache, dass Amazon Beispielsweise auch eine Veröffentlichung von self-publishing Büchern als Taschenbücher anbietet, sind eigentlich auch die Bedürfnisse analoger Buchliebhaber befriedigt.

Ich bin der letzte Mensch, der Jungautoren, die in Eigenregie veröffentlichen, keine Chance gibt. Ich weiß aber ganz oft nicht, wo genau ich anfangen soll besagte Jungautoren zu finden. In Buchhandlungen inspiriert mich das spontane Umherstreifen, aber spontanes Umherstreifen auf Amazon? Eher nicht. Das ist (zumindest bei mir) vorzugsweise für die gezielte Suche. Wie also Geheimtipps des Self-publishings finden, wenn man so ein Grünschnabel ist, wie ich? Habt ihr Tipps? Gezielt für Bücher, die ihr sehr mochtet, oder für Quellen, aus denen man weitere Leseanregungen beziehen kann? Das würde mich wirklich mal interessieren und ich hoffe, diese Woche mit der Montagsfrage vielleicht einen kleinen Anstoß zu geben, in sich zu gehen und nachzuforschen, wie viel ihr selbst aus dem self-publishing Bereich lest, wieso, wieso nicht – und dabei vielleicht das ein oder andere Buch zu entdecken, dem ihr doch demnächst einmal, außerhalb des etablierten Verlagswesens, eine Chance geben würdet. Ich freue mich auf eure Antworten und wünsche einen guten Start in die Woche!

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