Die Montagsfrage #92 – Leseabos und Bücherboxen?

Hallo meine Lieben und willkommen zurück zu einer weiteren September-Woche und einer weiteren Montagsfrage! Es ist nun schon eine Weile her, dass ich diesen Satz das letzte Mal geschrieben habe – und so wie er mir hier von der Tastatur klappert, überschwappt mich das Gefühl der Freude wieder aus der Sommerpause zurück zu sein. Ich konnte mich die letzten Wochen um einiges kümmern, habe meine letzten freien Tage vor erneutem Unibeginn sehr genossen und nun die erste Woche zurück an der Institution höherer Bildung (oder so sagt man mir) gut überstanden. Aber mein Gott, ich hatte doch glatt vergessen wie viel Lesematerial das Studium beinhaltet. Also sagen wir es mal so: Ich bin on top meiner Lektüre, aber viel Anderes ist letzte Woche deshalb nicht bei mir passiert (beziehungsweise passieren können. Passieren können? Konnte passieren? Pakonnte kapassieren? Es waren wirklich viele Paper.)

Dieser Beitrag ist im Übrigen auch der erste, den ich mit dem neue Format für das Vorbereiten der Beiträge auf WordPress schreibe. Holla die Waldfee. Wann ist das denn passiert? Wurde ich darüber informiert, dass das passiert und habe die E-Mail einfach geflissentlich überlesen? Ja? Höchstwahrscheinlich. Einen mickrigen Monat ist man weg und schon sieht WordPress komplett anders aus. Also, ich find es nicht schlecht. Aber den Wordcount finde ich leider auch nicht mehr. (Ich hoffe übrigens inständig, dass sich nicht nur meine Beitrags-Schreib-Oberfläche verändert hat, sondern auch eure. Sonst schreibe ich jetzt hier wie eine Verrückte über Oberflächenveränderungen und keiner weiß so richtig, was ich da eigentlich vor mich hin brabble. Die inneren Laufwerke der Beitrags-Bearbeitung sehen jetzt anders aus, für alle, die ausschließlich diesen Beiträge lesen und selbst keine WordPress-Blogs betreiben. Und ich schwöre, da war mal ein Wortzähler und jetzt ist er weg.)

Nun, da diese Neuerung nun auch zu mir durchgesickert ist und wir lang und breit darüber geredet haben, können wir uns dem eigentlichen Ziel dieses Beitrages zuwenden und zwar, ja!, der Montagsfrage. Ab sofort wieder jeden Montag um 7.00 Uhr, geliebt von vielen und offen für alle (okay, vielleicht nicht geliebt von vielen-vielen, aber definitiv offen für alle – zu meiner Verteidigung, es klang wie ein schöner Satz in meinem Kopf und ich konnte ihm nicht widerstehen):

Macht ihr Gebrauch von Lese-/Bücherboxen oder könntet ihr es euch vorstellen?

Vielleicht ist ja auch nur mein Instagram-Feed von Lese-/Bücherboxen überschwemmt und dieses Konzept ist der weiten Blogger-Community viel unbekannter als ich persönlich denke, doch halleluja, sehe ich im Moment viele Bücherboxen. Ihr wisst schon, diese Boxen mit einem Überraschungsbuch (oder mehreren) und meistens noch kleineren weiteren Überraschungen. Meist nach einem bestimmten Thema zusammengestellt. Oft monatlich erhältlich. Kommen tendenziell schick verpackt. Um die zwanzig, dreißig Euro teuer. Ihr wisst schon. Verlage bieten Bücherboxen an. Buchhandlungsketten bieten Bücherboxen an. Auf Bücherboxen spezialisierte Unternehmen bieten Bücherboxen an. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es da draußen einen Blogger gibt, der Bücherboxen anbietet. Nein, ich korrigiere mich, es gibt da sicher mehr als einen Blogger, der schon auf den Bücherboxen-Zug aufgesprungen ist. Und wenn nicht das, dann gibt es irgendwo – irgendwo – einhundertprozentig einen attraktiven Rabatt-Code in irgendeiner Instagram-Beschreibung. Bücherboxen! Überall!

Der letzte Absatz hört sich jetzt, zugegebener Weise, an als hätte ich eine wesentlich größere Abneigung gegen das Konzept einer ’Bücherbox’ als das eigentlich der Fall ist. Dabei habe ich, um das mal klarzustellen, überhaupt keine Abneigung gegen Bücherboxen. Ganz im Gegenteil. Ich finde Bücherboxen eine ausgezeichnete Geschenkidee für Freunde, Familienmitglieder oder an sich selbst. Vor allem an sich selbst. Man gönnt sich ja sonst nichts. Eine kleine Überraschung, ein Buch, das man vielleicht sonst nie gelesen hätte, begleitet von kleinen Extras und ein bisschen Schnick-Schnack. Macht Spaß, ist eine gute Idee für Verlage und Buchhandlungen, kreativ Geld einzunehmen (und wenn man einer Branche kreative Geldeinnahme wünschen kann, dann ja wohl der Buchbranche) und außerdem lässt es sich ausgezeichnet auf dem eigenen Instagram-Feed in Szene setzen. Ist das Konzept ’Bücherbox’ der reinste Kapitalismus? Ja, sicher. Aber mit Schlüsselanhänger und in eigens bedrucktem Paket. Und wer sagt denn bitte, man kann die schönen Seiten des Kapitalismus nicht genießen? (Karl Marx sagt das höchstwahrscheinlich, aber der ist tot und das ist hier nicht der Punkt.)

Ich schaue mir, in diesem Sinne, Bücherboxen sehr gerne an (so von der Ferne, wo ich sie nicht selbst bezahlen muss), finde die Idee schön, wünschte, auch ich würde mal ein hübsch verpacktes Buch-Themen-Paket bekommen, Schokoriegel und kleiner Brief und Anleitung für satanische Beschwörung und was sonst noch so alles in eine Bücherbox kommt inklusive. Ich weiß ja leider nicht, was alles in so einer Box drin ist. Ich arme Socke sitze hier in meiner Altbauwohnung gegenüber von grob geschätzt fünfhundert ungelesenen Büchern, esse meinen Schokoriegel, der explizit nicht mit einer Bücherbox kam (unerhört!) und kann mir Bücherboxen nur auf Instagram ansehen. Das Leben ist schon nicht leicht.

Natürlich besitze ich die finanziellen Ressourcen eine Bücherbox käuflich zu erwerben und an meine Adresse verschiffen zu lassen. Das Problem an dieser Stelle ist eher, dass ein überproportionale Teil meiner finanziellen Ressourcen generell schon in Bücher aus Buchhandlungen fließt, dafür, dass ich wirklich viele ungelesene Bücher Zuhause habe, und ich aus Gründen des reinen Menschenverstandes einfach nicht mehr rechtfertigen kann, jetzt auch noch mit Bücherboxen anzufangen. Wo geht das denn bitte hin? Dort eine Box. Da eine Box. Die sieht auch gut aus. Nein, damit fangen wir erst gar nicht an. Der Leise-Haushalt bekommt keine Bücherboxen geliefert, bis ich nicht wenigstens die letzten zehn Bücher gelesen habe, die käuflich erworben oder als Geburtstagsgeschenke überbracht wurden. Sonst hat das ja nie ein Ende mit meinem Stapel ungelesener Bücher. Und so nobel der Versuch ist, den Buchhandel im Alleingang retten zu wollen, ich kann meine Rentenvorsorge leider nicht in Harry Potter Editionen anlegen. So gern ich auch wollte.

Aber wie seht ihr das? Macht ihr Gebrauch von Bücherboxen? Sind sie euch auch auf Social Media aufgefallen und habt ihr bereits mit dem Gedanken gespielt, sie vielleicht auch selbst auszuprobieren? Gutes Konzept? Schlechtes Konzept? Lasst es mich wissen, via Beitrag, Kommentar oder Brieftaube (auch wenn ich die letzten beiden Dinge nicht wirklich verlinken kann). Und bis wir uns in den Kommentaren lesen, wünsche ich euch allen einen guten Start in die Woche!

P.S. Es hat mich genau einen Beitrag gebraucht, aber ich habe mittlerweile tatsächlich den Wordcount wiedergefunden. Hurra!

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