Hallo meine Lieben und willkommen zurück zu einer weiteren Woche und – ihr habt es bereits erraten – einer weiteren Montagsfrage. Ich hoffe, ihr habt das Nikolauswochenende alle gut überstanden und startet gut mit Schokolade ausgestattet in die restlichen Wochen des Jahres. Meine letzte Woche war auf eine komische Art und Weise gleichermaßen sehr und überhaupt nicht ereignisreich. Gefühlt ist während der letzten Woche eigentlich fast gar nichts passiert. Primär, weil ich seit ein paar Wochen etwas gesundheitlich angeschlagen bin und es deshalb so zum Jahresende etwas ruhiger angehen lasse. Dabei ist letzte Woche, wenn man mal genauer darüber nachdenkt, doch wieder einiges passiert.
Die letzten Weihnachtsgeschenke wurden besorgt, gestern habe ich endlich meine Bewerbung für eine extracurriculare Sache abgeschickt, die ich schon seit einiger Zeit für das neue Semester anvisiert habe (Daumen drücken!) und ich habe – man darf sich an dieser Stelle einfach mal einen mentalen Trommelwirbel vorstellen – tatsächlich mein letztes Paper dieses Kalenderjahres bestanden. Mein Review (wegen dem ich die letzten zweieinhalb Wochen meinem Freund, meiner besten Freundin und meiner Familie die Ohren abgekaut habe, weil ich der Auffassung war, es komplett vergeigt zu haben) ist bestanden! Und das sogar mit einer guten Note! Ahu!
Mit dieser guten Nachricht meines akademischen Daseins geht es jetzt also in die letzten zwei Uni-Wochen des Jahres, bevor ich mich dann mit Ordnern und Studienbüchern ausgestattet an meinen Schreibtisch verkrümle und mich auf meine Klausuren im Januar vorbereite.
Doch nicht nur mein Studium geht für dieses Jahr in die Endrunden (Achtung, es folgt eine sehr flüssige Überleitung), sondern tatsächlich auch die Montagsfrage. Normalerweise stelle ich während der Vorweihnachtszeit immer die selbe Frage, nämlich ‚Welches Buch gehört dieses Jahr unbedingt auf die Weihnachtswunschliste?‘ – aber da in diesem Jahr sowieso nichts so wirklich gewöhnlich ist, möchte ich es dieses Jahr mit einer anderen Interpretation dieser Frage versuchen. Und die kommt heute von Aequitas et Veritas und lautet:
Welches Buch läuft leider nicht so erfolgreich, wie du es ihm wünschen würdest? (Aequitas et Veritas)
Wie bereits erwähnt, stelle ich diese Frage explizit noch dieses Jahr und noch viel expliziter zu dieser Zeit des Jahres, weil diese Woche eigentlich meine Weihnachts-Liste-Frage dran wäre. Die stelle ich jedes Jahr, um mit noch genug verkaufsoffenen Tagen bis Weihnachten die Möglichkeit zu geben, letzte Ideen für Büchergeschenke zu sammeln (oder einfach die eigene Wunschliste auf den letzten Metern ein bisschen aufzustocken). Da von Aequitas et Veritas allerdings eine Frage kam, die meine Standard-Frage der Vorweihnachtszeit etwas aufpeppen könnte, dachte ich, ich ersetze sie dieses Jahr einfach mal damit. Welches Buch, also, ist nicht so erfolgreich, wie du es ihm wünschen würdest? (Und gehört, das mal als mentales Anhängsel mit dazu gedacht deshalb auf die Weihnachtswunschliste?)
Meine erste Reaktion an dieser Stelle war tatsächlich: Alles von Rick Riordan. Und ja, ich bin mir voll und ganz bewusst, dass Rick Riordan gerade für eine Neuverfilmung der Percy Jackson Reihe mit Disney im Gespräch ist und man deshalb ‚alles von Rick Riordan‘ als ‚eigentlich erfolgreich genug‘ abstempeln könnte. Aber, Freunde, ihr versteht nicht. Rick Riordans Bücher – vor allem die Percy Jackson Reihe, Helden des Olymp und Magnus Chase – müssten ganz dringend noch erfolgreicher sein als sie eigentlich sind. Percy Jackson hätte als Buchreihe viel näher am Harry Potter-Erfolg einschlagen müssen als es das letztendlich getan hat. Es ist eine tolle Reihe. Und wisst ihr was? Wenn mich hier Spin-Offs zum Weinen bringen, dann wenigstens weil Rick Riordan gemeine Cliffhanger schreibt und nicht weil er einfach nicht aufhört die Fäkal-Entsorgung vor der Installation einer modernen Kanalisation in Hogwarts auf Pottermore auszukotzen. Mein Gott, ich kann jetzt hier nicht ins Detail gehen, weil das momentan wirklich nicht gut für meinen Blutdruck wäre, aber J.K. Rowling geht mir momentan wahnsinnig auf den Kakao.
Ansonsten muss ich wirklich sagen – und ja, ich weiß, dies ist nicht das erste Mal, dass ich über dieses Buch spreche und es wird wohl auch nicht das letzte Mal gewesen sein – aber Das blinde Licht müsste auf den Sachbuch-Bestsellerlisten auch wesentlich weiter oben stehen als es das tut. Vielleicht bin ich etwas subjektiv, weil ich Geschichte studiere und mich wirklich sehr für Wissenschaftsgeschichte interessiere. Aber Gott, ich hatte selten ein Sachbuch, das sich so sehr wie ein Thriller gelesen hat. Ich habe an jeder Seite geklebt und war sehr enttäuscht, als es zu Ende war. Das blinde Licht ist deshalb dieses Jahr eines meiner beiden absoluten Lieblings(sach)bücher, fliegt allerdings dabei noch wesentlich mehr unter dem Radar als mein zweites Sachbuch-Highlight des Jahres (The Undoing Project – auch sehr empfehlenswert, im Übrigen). Und, meine Lieben, das ist absolut sträflich. Sträflich, sage ich euch! Benjamín Labatut muss ganz dringend mehr Bücher schreiben und der Literaturagent von Benjamín Labatut muss ganz dringend mehr Lizenzen ins (deutsch und/oder englischsprachige) Ausland verkaufen.
Und ansonsten? Die Schuh-Bücher von Noel Streatfeild müssten im deutschen Kulturkreis bekannter sein (Klassiker in England, hier leider als Kinderbücher auch vollkommen unter dem Radar weggezischt). Carry On (Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow auf Deutsch) müsste als YA-Novel wesentlich mehr Aufmerksamkeit bekommen als Fangirl der selben Autorin (Rainbow Rowell). Und generell mehr als YA-Novel überhaupt. Shaun Ushers Brief- und Listen-Sammlungen (Letters of Note und Lists of Note) haben mein Leben verändert und sind vielleicht einige der Lieblingsbücher, die ich besitze, und sehe ich diese Bücher in jedem gut ausgestatteten Haushaltsbücherregal stehen? Nein! Absolut nicht! Und das ist sträflich.
Ich gebe zu, einige dieser Bücher, wie die Reihen von Rick Riordan, sind bekannt. Aber sie müssten, und das ist hier der Punkt, wesentlich besser bekannt sein als sie eigentlich sind. Weil es sich um exzellente Bücher handelt, die nie den Superstar-Status erreicht haben, den sie eigentlich verdient hätten (auch wenn jedes Buch von Rick Riordan auf der Bestsellerliste landet. Wie gesagt. Die Percy Jackson Reihe hat wirklich alles Glück der Welt verdient und müsste eigentlich noch viel mehr Standard-Literatur sein als sie eh schon ist.)
Aber wie sieht es bei euch aus? Was sind eure Geheimtips und Bücher, die Bestseller hätten werden müssen, es aber nie in einem Ausmaße, der ihnen gerecht geworden wäre, geschafft haben? Lasst es mich auch diese Woche wieder in euren eigenen Beiträgen und den Kommentaren wissen und schaut an dieser Stelle auch noch einmal bei Aequitas et Veritas vorbei. Danke noch einmal für deine tolle Frage!
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Noch nicht genug von der Montagsfrage? Hier geht es zur Montagsfrage der letzten Woche und hier zur Liste aller auf diesem Blog erschienenen Montagsfragen.
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