Die Montagsfrage #124 – Suchst du entsprechend deiner aktuellen Stimmungssituation gezielt nach Büchern bestimmter Genres oder Autoren? (Der Büchernarr)

Hallo meine Lieben und willkommen zurück zu einer weiteren Woche und damit – ihr erahnt es bereits 😉 – einer weiteren Montagsfrage. Ich habe die ersten beiden meiner Examen für die letzte Periode letzte Woche gut überstanden und schreibe heute tatsächlich das letzte Examen dieses Studienjahres. Wenn ihr diese Montagsfrage also beantwortet, befinde ich mich höchstwahrscheinlich gerade sehr konzentriert vor meinem Laptop, um mein Philosophie-Examen noch über die Bühne zu bringen. (Oder, je nach der Uhrzeit, beim wohlverdienten ersten Mittagsschlafes meines Fast-Urlaubs.) Ich hoffe, ihr habt deshalb Verständnis, dass die Verlinkung der Teilnehmerliste der letzten Woche wahrscheinlich erst im Verlauf dieser Woche geschieht, ich hatte meinen Kopf die letzten Tage über wo anders.

Ansonsten gibt es an dieser Stelle tatsächlich nicht viel anderes zu berichten, abgesehen von der Frage, für die ihr alle hier seid. Die kommt diese Woche von Frank von Der Büchernarr (vielen Dank für die interessante Frage!) und lautet:

Suchst du entsprechend deiner aktuellen Stimmungssituation gezielt nach Büchern bestimmter Genres oder Autoren?

Ich finde diese Frage sehr interessant, weil man sie im Prinzip in zweierlei Hinsichten beantworten kann: Inwiefern man selbst nach Stimmung liest und inwiefern man versucht, seine eigene Stimmung mit Büchern zu beeinflussen. Die Antwort auf den ersten Teil dieser Frage-Interpretation (wenn man es so nennen will), fällt bei mir relativ kurz und geradlinig aus: Ja, wenn ich Bücher lese, dann geschieht das generell aus einer Stimmungslage heraus. Und ja, es gibt bestimmte Bücher, zu denen (desto länger ich mir darüber Gedanken mache) tendenziell greife, wenn es mir so oder so geht.

Wenn ich traurig bin oder gestresst, gern etwas lesen will, aber mich zu nichts so wirklich aufraffen kann, greife ich tendenziell zu Harry Potter. Logischerweise, Harry Potter ist die Buchreihe meiner Kindheit, da fühle ich mich einfach wohl. (Obwohl ich sie, wie ich in der Montagsfrage letzte Woche erörtert habe, mittlerweile kritischer lese.) Im Urlaub lese ich vermehrt Romane (die ich sonst übers Jahr hinweg eher weniger lese, entweder, weil keine Zeit oder, wenn Zeit, dann eher non-fiction). Vermehrt von Paolo Coelho, der einfach – man kann es nicht abstreiten – gute Sommerliteratur schreibt. Oder, wenn nicht Paolo Coelho, dann gern andere luftig-leichte, gut geschriebene und unterhaltsame Romane. Gern mit Höhen und Tiefen, aber letztendlich mit Happy End, bei dem man sich am Ende ein bisschen zuversichtlicher fühlt als zuvor. (Was man von hier aus sehen kann ist zum Beispiel ein solches Buch – und Zusammen ist man weniger allein ebenfalls.)

Es gibt noch einige weitere Beispiele an Buchkategorien, zu denen ich tendenziell greife, wenn ich eine gewisse Stimmung habe (ich lese zum Beispiel gern etwas düsterere Fantasy, wenn ich krank bin – fragt mich nicht wieso, das verstehe ich auch nicht). Aber ganz abgesehen von „typischen“ Buchkategorien für „typische“ Lebens- und Gefühlslagen, bin ich auch außerhalb fester Schemata ein ziemlicher Aus-dem-Bauch-Leser (weshalb ich wahrscheinlich auch immer einen Stapel an angefangenen Büchern habe, die ich nach momentaner Stimmung parallel nebeneinander lese).

Die zweite Interpretationsmöglichkeit der Frage ist an dieser Stelle allerdings dann schon ein bisschen schwieriger. Suche ich tatsächlich nach Büchern, um meine Stimmungslage in eine gewisse Richtung zu bewegen? In erster Linie denke ich (wie die oben aufgeführten Beispiele ja schon vermuten lassen), dass ich auf jeden Fall unterbewusst eine gewisse Vorliebe für bestimmte Bücher habe, je nachdem wie es mir gerade geht oder wo ich gerade bin. Aber erst seit einigen Jahren versuche ich auch bewusst meine Stimmungslage mit bestimmter Literatur bewusst zu beeinflussen – oder besser gesagt: nicht zu beeinflussen.

Was ich damit meine, ist, dass ich nicht so sehr versuche mich (bewusst) in eine bestimmte Stimmung zu bringen, indem ich bestimmte Bücher lese, aber dass ich mittlerweile mehr darauf achte, bestimmte Bücher in bestimmten Stimmungslagen nicht zu lesen, wenn ich weiß, dass mir das nicht gut tun würde. Wenn ich also gerade sowieso übermäßig gestresst oder niedergeschlagen bin, würde ich heute zum Beispiel nicht mehr Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins lesen. Einfach weil ich dafür genug Gute-Laune-Toleranz brauche, um nach der Lektüre nicht für einen Monat vollkommen ausgeknockt zu sein. (Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins ist ein großartiges Buch – versteht mich nicht falsch – aber als ich es vor ein paar Jahren das erste Mal gelesen habe, als ich damals sowieso gerade eine schwere Zeit hatte, hat es mir nicht gut getan. Hört sich blöd an, ist aber so. Mir gehen bestimmte Themen einfach wahnsinnig nah und da muss es mir mental gut genug gehen, wenn ich es lesen will.)

Aber wie geht es euch damit? Lest ihr bestimmte Autoren oder Genres, wenn ihr in einer bestimmten Stimmungslage seid? Sucht ihr gezielt nach bestimmten Büchern oder ist es, wie bei mir, eher ein Bauchgefühl? Lasst es mich auch diese Woche wieder in den Kommentaren und in euren eigenen Beiträgen wissen. Und vielen Dank noch einmal an Frank für die eingereichte Frage.

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Noch nicht genug von der Montagsfrage? Hier geht es zur Montagsfrage der letzten Woche und hier zur Liste aller auf diesem Blog erschienenen Montagsfragen.

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