Hallo meine Lieben und willkommen zurück zu einer neuen Woche und damit – wie immer, bereits erahnt und trotzdem noch einmal erwähnt – einer neuen Montagsfrage. Meine letzte Woche war (wie die meisten Urlaubswochen das eben so an sich haben) recht ereignislos – und um ganz ehrlich zu sein ist mir das momentan auch mehr als recht. Die letzten paar Monate über hatte ich entweder keine Zeit zum (Außer-Uni-technischen) Lesen – oder grundsätzlich ein etwas unglückliches Händchen mit den ausgewählten Büchern, mit denen ich es versucht habe. Kurz gefasst: Ich war in einer richtigen Leseflaute. Seit letzter Woche nun habe ich allerdings endlich mal wieder ein Buch in der Hand, das mich nicht nur richtig mitreißt, sondern für das ich auch wirklich Zeit habe. Passend dazu geht es bei der heutigen Frage um genau solche Bücher: Aus-der-Leseflaute-reißende-Lektüre, die man partout nicht mehr aus der Hand legen kann, sobald man einmal mit ihr begonnen hat. So ein Anti-Leseflauten-Buch ist euch ebenfalls gleich in den Kopf gekommen – oder könntet ihr selbst momentan ein paar Tips gebrauchen? Tja, dann ist die heutige Frage genau für euch.
Bücher mit Leseflauten-Killer-Garantie?
In erster Linie denke ich nicht, dass es pauschal Bücher gibt, die für jeden in einer Leseflaute-befindlichen Leser gleich gut funktionieren. Das nur einmal im Vorhinein gesagt. Mich beispielsweise lässt ein Geschichtsbuch gar nicht mehr los, wenn gut geschrieben und vielleicht sogar noch im Bereich Wissenschaftsgeschichte im Besonderen. Leider Gottes teilt allerdings (schockierend, aber wahr) nicht jede Person in meinem Freundes- und Bekanntenkreis meine generelle Begeisterung für geschichtliche Entwicklungen in der Sozialpsychologie oder Pharmakologie – unabhängig davon, dass ich wenige Bücher in den letzten zwölf Monaten begeisterter (und trotz Lesemuffeligkeit) schneller gelesen habe als die, die sich mit ebendiesen Themen auseinandergesetzt haben.
Des Weiteren sind Bücher, die den Weg aus Leseflauten leuchten, natürlich auch sehr stimmungsabhängig. Ich hatte die letzten ein/zwei Jahre über sehr viel Lust auf Sachbücher (und, wie gesagt, vor allem Geschichtsbücher) und habe deshalb auch immer mehr in diese Richtung gelesen. Doch selbst ich musste letzte Woche für mich feststellen, dass, um so wirklich aus meiner momentanen Leseflaute herauszukommen, ein gutes Fantasy-Buch von Nöten war. Manchmal hat man halt Lust auf das eine, manchmal auf das andere. Bei mir bewirkt Fantasy Wunder, wenn ich einen richtigen Durchhänger beim Lesen habe – ich kenne allerdings auch genug Leute, die mit Fantasy (wenige Ausnahmen außenvorgelassen) rein gar nichts anfangen können.
Meine persönlichen Anti-Leseflauten-Bücher haben also keine hundertprozentige Erfolgsgarantie, da so eine Auswahl sicher immer sehr subjektiv ist. Aber wenn ich einige Empfehlungen aussprechen würde, die mich persönlich schon aus Leseflauten herausgezogen und richtig gefesselt haben, dann wären es diese: Eine gute Auswahl an lustigen Contemporary Fantasy-Büchern. Dazu würde ich auf jeden Fall die Percy Jackson und Helden des Olymp Reihen von Rick Riordan zählen. Ich lese generell gern Rick Riordan, aber bei diesen beiden Reihen im Besonderen bin ich gar nicht mit dem Bestellen der nächsten Bücher hinterhergekommen, bevor ich die letzten ausgelesen hatte. Es sind natürlich in erster Linie Jugendbücher (also wer mit Jugendbüchern grundsätzlich nichts anfangen kann, ist hier nicht richtig aufgehoben) – aber diese beiden Reihen haben mich beim ersten Lesen so gefesselt, wie wenige zuvor (inklusive Harry Potter). Die Edelstein Trilogie und Die Silber Trilogie von Kerstin Gier hatten einen ähnlichen Effekt, wobei ich die Edelstein Trilogie noch wesentlich mehr verschlungen habe als Silber.
Momentan lese ich den ersten Band der Die Spiegelreisende Reihe von Christelle Dabos, der mich auch ziemlich gut gefesselt hat und (obwohl er weder and Percy Jackson/Helden des Olymp noch Die Edelstein Trilogie heranreichen kann) einen relativ soliden Job macht, mich aus meiner Leseflaute zu befördern. Das liegt daran, dass diese Reihe – obwohl sie nicht perfekt ist und die Hauptcharakterin bisher meines Geschmackes nach ein paar zu viele Klischees bedient – spannend ist und absolut fantastisch (im Sinne von: sehr fantasiereich). Für mich ist es meist diese Kombination, die mich relativ leicht in ein Buch eintauchen lässt, vor allem, wenn noch etwas Humor dabei ist. Heißt: Es hilft grundsätzlich ganz gut bei Leseflauten.
Etwas „erwachsenere“ Bücher, die einen ähnlichen Effekt auf mich haben und mir in der Vergangenheit auch sehr geholfen haben, wieder richtig begeisternd ins Lesen hineinzukommen, sind zum Beispiel auch die Frauenromane von Kerstin Gier – vor allem Die Müttermafia Trilogie, bei der ich als ich sie (vor mittlerweile schon recht vielen Jahren) gelesen habe, so röhrend lachen musste, dass Familienmitglieder in mein Zimmer gekommen sind und nachgeschaut haben, ob alles in Ordnung ist. Kerstin Gier schreibt einfach so unheimlich locker-flockig-lustig, dass ihre Bücher richtig gute, leichte Lektüre sind (im absolut positivsten Sinne dieser Bezeichnung). Ich denke, dass diese Art von (locker-flockig-lustigen) Büchern generell gut dafür geeignet ist, Bücher hervorzubringen, die man gut lesen kann, wenn man gerade aus einer Leseflaute herauskommen will.
Allerdings denke ich, dass an dieser Stelle das „leicht zu lesen“-Element wesentlich wichtiger ist als das „lustig“-Element. Zugegeben sind Bücher, die tendenziell lustiger sind, auch öfter auf eine Art und Weise geschrieben, die leicht zu lesen ist – aber ein leicht zu lesendes Buch, das sich gut dafür eignet, aus Leseflauten herauszukommen, muss für mich nicht immer primär lustig sein. Was man von hier aus sehen kann von Mariana Leky ist so ein Beispiel. Habe ich vor einigen Sommern gelesen und ich hatte nach der Lektüre Lust, generell mehr zu lesen – obwohl das Buch teilweise wahnsinnig traurig war und ich mehr als ein Mal schlimm geweint habe. Es war einfach auf eine Art geschrieben, die einem ins Bewusstsein gerufen hat, wie schön Lesen ist. Es war leicht, ohne einfach zu sein und mit dem richtigen Grad an Anspruch, der nachdenklich gemacht hat, ohne den Leser dabei vollkommen zu erschöpfen.
Das hört sich ein bisschen komisch an, aber einige sehr gute Bücher, die ich regelrecht verschlungen habe, haben mir nach dem Lesen nicht per se Lust darauf gemacht, direkt mit einem anderen Buch weiterzulesen – einfach, weil die letzte Lektüre erst einmal verdaut werden muss. Das heißt nicht, dass diese Bücher schlechter oder besser sind als die, bei denen man sofort nach der Lektüre weiterlesen will, das heißt für mich nur, dass die Bücher jeweils andere Qualitäten haben. Manche Bücher regen zum Weiterlesen an, manche Bücher müssen einfach eine Weile so stehen, bevor etwas an ihre Stelle treten kann. Letztere sind oft großartige Bücher, aber erste sind besser dafür geeignet, aus einer Leseflaute herauszukommen.
Wie ich bereits zu Beginn geschrieben hatte, lese ich auch gern Sachbücher, aber hier finde ich es oft noch ein bisschen subjektiver, welche Bücher einen nun wirklich aus einer Leseflaute herausbringen können (oder eben nicht) als bei fiktiven Geschichten. Das Thema muss halt wirklich interessieren – während viele Romane Themen haben, die auf Anhieb nicht unbedingt das sein müssen, was jemanden interessiert, aber die Umsetzung letztendlich ausschlaggebend dafür ist, wie gut das Buch ist (und wie hoch das Potenzial, einen Leser damit wirklich zu beeindrucken). Bei einem Sachbuch steht allerdings (finde ich jedenfalls) immer das Thema etwas mehr im Vordergrund – und wenn man nach einem ausgelesenen Sachbuch gern weiterlesen will, dann meist, weil man noch mehr über Details, die das andere Buch nur angeschnitten hat, erfahren will. So geht es mir damit jedenfalls.
Aber wie geht es euch damit? Welche Bücher haben bei euch absolute Garantie, aus einer Leseflaute herauszuführen? Locker-leichte Literatur oder gerade etwas mit Anspruch? Genre-unabhängig oder spezifisch in eine Richtung? Lustig? Ernst? Fiktiv oder Sach? Ich freue mich auf eure Antworten auf die heutige Frage und hoffe, wie immer, dass ihr einen guten Start in diesen Montag habt.
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Noch nicht genug von der Montagsfrage? Hier geht es zur Montagsfrage der letzten Woche und hier zur Liste aller auf diesem Blog erschienenen Montagsfragen.
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