Die Montagsfrage #132 – Bücher mit Leseflauten-Killer-Garantie?

Hallo meine Lieben und willkommen zurück zu einer neuen Woche und damit – wie immer, bereits erahnt und trotzdem noch einmal erwähnt – einer neuen Montagsfrage. Meine letzte Woche war (wie die meisten Urlaubswochen das eben so an sich haben) recht ereignislos – und um ganz ehrlich zu sein ist mir das momentan auch mehr als recht. Die letzten paar Monate über hatte ich entweder keine Zeit zum (Außer-Uni-technischen) Lesen – oder grundsätzlich ein etwas unglückliches Händchen mit den ausgewählten Büchern, mit denen ich es versucht habe. Kurz gefasst: Ich war in einer richtigen Leseflaute. Seit letzter Woche nun habe ich allerdings endlich mal wieder ein Buch in der Hand, das mich nicht nur richtig mitreißt, sondern für das ich auch wirklich Zeit habe. Passend dazu geht es bei der heutigen Frage um genau solche Bücher: Aus-der-Leseflaute-reißende-Lektüre, die man partout nicht mehr aus der Hand legen kann, sobald man einmal mit ihr begonnen hat. So ein Anti-Leseflauten-Buch ist euch ebenfalls gleich in den Kopf gekommen – oder könntet ihr selbst momentan ein paar Tips gebrauchen? Tja, dann ist die heutige Frage genau für euch.

Bücher mit Leseflauten-Killer-Garantie?

In erster Linie denke ich nicht, dass es pauschal Bücher gibt, die für jeden in einer Leseflaute-befindlichen Leser gleich gut funktionieren. Das nur einmal im Vorhinein gesagt. Mich beispielsweise lässt ein Geschichtsbuch gar nicht mehr los, wenn gut geschrieben und vielleicht sogar noch im Bereich Wissenschaftsgeschichte im Besonderen. Leider Gottes teilt allerdings (schockierend, aber wahr) nicht jede Person in meinem Freundes- und Bekanntenkreis meine generelle Begeisterung für geschichtliche Entwicklungen in der Sozialpsychologie oder Pharmakologie – unabhängig davon, dass ich wenige Bücher in den letzten zwölf Monaten begeisterter (und trotz Lesemuffeligkeit) schneller gelesen habe als die, die sich mit ebendiesen Themen auseinandergesetzt haben.

Des Weiteren sind Bücher, die den Weg aus Leseflauten leuchten, natürlich auch sehr stimmungsabhängig. Ich hatte die letzten ein/zwei Jahre über sehr viel Lust auf Sachbücher (und, wie gesagt, vor allem Geschichtsbücher) und habe deshalb auch immer mehr in diese Richtung gelesen. Doch selbst ich musste letzte Woche für mich feststellen, dass, um so wirklich aus meiner momentanen Leseflaute herauszukommen, ein gutes Fantasy-Buch von Nöten war. Manchmal hat man halt Lust auf das eine, manchmal auf das andere. Bei mir bewirkt Fantasy Wunder, wenn ich einen richtigen Durchhänger beim Lesen habe – ich kenne allerdings auch genug Leute, die mit Fantasy (wenige Ausnahmen außenvorgelassen) rein gar nichts anfangen können.

Meine persönlichen Anti-Leseflauten-Bücher haben also keine hundertprozentige Erfolgsgarantie, da so eine Auswahl sicher immer sehr subjektiv ist. Aber wenn ich einige Empfehlungen aussprechen würde, die mich persönlich schon aus Leseflauten herausgezogen und richtig gefesselt haben, dann wären es diese: Eine gute Auswahl an lustigen Contemporary Fantasy-Büchern. Dazu würde ich auf jeden Fall die Percy Jackson und Helden des Olymp Reihen von Rick Riordan zählen. Ich lese generell gern Rick Riordan, aber bei diesen beiden Reihen im Besonderen bin ich gar nicht mit dem Bestellen der nächsten Bücher hinterhergekommen, bevor ich die letzten ausgelesen hatte. Es sind natürlich in erster Linie Jugendbücher (also wer mit Jugendbüchern grundsätzlich nichts anfangen kann, ist hier nicht richtig aufgehoben) – aber diese beiden Reihen haben mich beim ersten Lesen so gefesselt, wie wenige zuvor (inklusive Harry Potter). Die Edelstein Trilogie und Die Silber Trilogie von Kerstin Gier hatten einen ähnlichen Effekt, wobei ich die Edelstein Trilogie noch wesentlich mehr verschlungen habe als Silber.

Momentan lese ich den ersten Band der Die Spiegelreisende Reihe von Christelle Dabos, der mich auch ziemlich gut gefesselt hat und (obwohl er weder and Percy Jackson/Helden des Olymp noch Die Edelstein Trilogie heranreichen kann) einen relativ soliden Job macht, mich aus meiner Leseflaute zu befördern. Das liegt daran, dass diese Reihe – obwohl sie nicht perfekt ist und die Hauptcharakterin bisher meines Geschmackes nach ein paar zu viele Klischees bedient – spannend ist und absolut fantastisch (im Sinne von: sehr fantasiereich). Für mich ist es meist diese Kombination, die mich relativ leicht in ein Buch eintauchen lässt, vor allem, wenn noch etwas Humor dabei ist. Heißt: Es hilft grundsätzlich ganz gut bei Leseflauten.

Etwas „erwachsenere“ Bücher, die einen ähnlichen Effekt auf mich haben und mir in der Vergangenheit auch sehr geholfen haben, wieder richtig begeisternd ins Lesen hineinzukommen, sind zum Beispiel auch die Frauenromane von Kerstin Gier – vor allem Die Müttermafia Trilogie, bei der ich als ich sie (vor mittlerweile schon recht vielen Jahren) gelesen habe, so röhrend lachen musste, dass Familienmitglieder in mein Zimmer gekommen sind und nachgeschaut haben, ob alles in Ordnung ist. Kerstin Gier schreibt einfach so unheimlich locker-flockig-lustig, dass ihre Bücher richtig gute, leichte Lektüre sind (im absolut positivsten Sinne dieser Bezeichnung). Ich denke, dass diese Art von (locker-flockig-lustigen) Büchern generell gut dafür geeignet ist, Bücher hervorzubringen, die man gut lesen kann, wenn man gerade aus einer Leseflaute herauskommen will.

Allerdings denke ich, dass an dieser Stelle das „leicht zu lesen“-Element wesentlich wichtiger ist als das „lustig“-Element. Zugegeben sind Bücher, die tendenziell lustiger sind, auch öfter auf eine Art und Weise geschrieben, die leicht zu lesen ist – aber ein leicht zu lesendes Buch, das sich gut dafür eignet, aus Leseflauten herauszukommen, muss für mich nicht immer primär lustig sein. Was man von hier aus sehen kann von Mariana Leky ist so ein Beispiel. Habe ich vor einigen Sommern gelesen und ich hatte nach der Lektüre Lust, generell mehr zu lesen – obwohl das Buch teilweise wahnsinnig traurig war und ich mehr als ein Mal schlimm geweint habe. Es war einfach auf eine Art geschrieben, die einem ins Bewusstsein gerufen hat, wie schön Lesen ist. Es war leicht, ohne einfach zu sein und mit dem richtigen Grad an Anspruch, der nachdenklich gemacht hat, ohne den Leser dabei vollkommen zu erschöpfen.

Das hört sich ein bisschen komisch an, aber einige sehr gute Bücher, die ich regelrecht verschlungen habe, haben mir nach dem Lesen nicht per se Lust darauf gemacht, direkt mit einem anderen Buch weiterzulesen – einfach, weil die letzte Lektüre erst einmal verdaut werden muss. Das heißt nicht, dass diese Bücher schlechter oder besser sind als die, bei denen man sofort nach der Lektüre weiterlesen will, das heißt für mich nur, dass die Bücher jeweils andere Qualitäten haben. Manche Bücher regen zum Weiterlesen an, manche Bücher müssen einfach eine Weile so stehen, bevor etwas an ihre Stelle treten kann. Letztere sind oft großartige Bücher, aber erste sind besser dafür geeignet, aus einer Leseflaute herauszukommen.

Wie ich bereits zu Beginn geschrieben hatte, lese ich auch gern Sachbücher, aber hier finde ich es oft noch ein bisschen subjektiver, welche Bücher einen nun wirklich aus einer Leseflaute herausbringen können (oder eben nicht) als bei fiktiven Geschichten. Das Thema muss halt wirklich interessieren – während viele Romane Themen haben, die auf Anhieb nicht unbedingt das sein müssen, was jemanden interessiert, aber die Umsetzung letztendlich ausschlaggebend dafür ist, wie gut das Buch ist (und wie hoch das Potenzial, einen Leser damit wirklich zu beeindrucken). Bei einem Sachbuch steht allerdings (finde ich jedenfalls) immer das Thema etwas mehr im Vordergrund – und wenn man nach einem ausgelesenen Sachbuch gern weiterlesen will, dann meist, weil man noch mehr über Details, die das andere Buch nur angeschnitten hat, erfahren will. So geht es mir damit jedenfalls.

Aber wie geht es euch damit? Welche Bücher haben bei euch absolute Garantie, aus einer Leseflaute herauszuführen? Locker-leichte Literatur oder gerade etwas mit Anspruch? Genre-unabhängig oder spezifisch in eine Richtung? Lustig? Ernst? Fiktiv oder Sach? Ich freue mich auf eure Antworten auf die heutige Frage und hoffe, wie immer, dass ihr einen guten Start in diesen Montag habt.

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Noch nicht genug von der Montagsfrage? Hier geht es zur Montagsfrage der letzten Woche und hier zur Liste aller auf diesem Blog erschienenen Montagsfragen.


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Comments

18 Antworten zu „Die Montagsfrage #132 – Bücher mit Leseflauten-Killer-Garantie?”.

  1. Avatar von Sandra von Siebenthal

    Leseflauten kenne ich leider sehr gut. Eine ganz grosse – es war wohl mehr als eine Flaute – hatte ich von 2017 bis weit ins 2020 (nach einer unschönen Diagnose hörte es auf), mit einem kurzen Unterbruch. Die Flaute betrifft aber jeweils nur Romane, ich habe in der Zeit Unmengen an Fachliteratur und Sachbücher gelesen, das ging prima. Dann kam eine Intensivlesezeit, ich verschlang ganze Regale in kurzer Zeit. Und plötzlich: Zack, weg. Nun habe ich wieder Mühe, Romane packen mich nicht genug oder nicht lang genug, irgendwann geht der Atem aus. Ich dachte immer, das liegt an der falschen Auswahl der Bücher (plötzlich), doch dann kam ich an ein wirklich gutes Buch, aber es zog nicht genug, um es fertig zu lesen, es wurde mehr und mehr Kampf. Vielleicht sollte ich es mal wieder mit einem normalen Krimi versuchen?

    Aber auch jetzt lese ich viel, einfach Sachbücher (und natürlich Lyrik, davon viel und immer und gern).

    Liebe Grüsse
    Sandra

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    1. Avatar von Antonia Leise

      Ist schon komisch, Sachbücher waren auch wesentlich weniger problematisch für mich während der letzten paar Jahre als Romane. Ich versuche momentan gerade wieder mehr ins Roman-Lesen hineinzukommen (und merke, dass mir das auch gut tut – hört sich komisch an, hilft aber ungemein sich zu entspannen und selbst wieder mehr Spaß am Schreiben von Romanen zu haben). Gutes über Krimis höre ich auch öfter, aber das Genre reizt mich nicht so wirklich – vielleicht sollte ich ihm auch mal eine Chance geben und werde dann eines Besseren belehrt, doch mit meiner momentanen Fantasy-Lektüre fährt es sich ja schon mal ganz gut.

      Ich wünsche dir auf jeden Fall viele gute Anti-Flauten-Bücher und dass du ganz viele in die Hände bekommst, die sich gut fertig lesen lassen (doch wie du bereits sagtest, manchmal liegt es nicht primär am Buch – wenn ich mental nicht aufnahmefähig genug bin, kann der Roman noch so schön sein, dann funkt es auch einfach nicht. Kann das gut nachvollziehen.)

      Hab eine gute Woche und liebe Grüße!

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      1. Avatar von Sandra von Siebenthal

        Vielleicht kann man sich nicht auf ein anderes Leben einlassen, wenn man selber mit dem eigenen irgendwie… beschäftigt ist? Obwohl es grad dann gut täte? Ich habe die Antwort noch nicht wirklich.

        Auch dir eine gute Woche, sei lieb gegrüsst.

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      2. Avatar von Antonia Leise

        Vielleicht braucht man auch bei manchen Arten der Beschäftigung im realen Leben Ablenkung und bei manchen kann man Ablenkung nicht ertragen – in jedem Fall denke ich, macht die Sichtweise Sinn, dass manchmal das eigene Leben so voll ist, dass man keinen Platz für ein anderes hat. (Vielleicht funktionieren Sachbücher deshalb so gut – keine neue Welt, nur mehr Informationen über die bereits Existierende?)

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  2. Avatar von Montagsfrage. | Aequitas et Veritas

    […] Bücher mit Leseflauten-Killer-Garantie? […]

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  3. Avatar von Aequitas et Veritas

    Guten Morgen! Mein Versuch einer Kurzantwort:

    Montagsfrage.

    (Wow, ich sehe gerade, dass ich in der kommenden Woche die 300. Montagsfrage beantworten werde!)

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    1. Avatar von Antonia Leise

      300 sind natürlich einige! Dann schon mal vorzeitig herzlichen Glückwunsch 😀

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      1. Avatar von Aequitas et Veritas

        Nächste Woche ist es so weit! Ich bin gespannt auf Deine Frage! 😉

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  4. Avatar von Der Büchernarr

    Guten Morgen zusammen,

    nach einer kleinen Pause bin ich heute wieder dabei:
    https://buechernarr.org/montagsfrage-132-buecher-mit-leseflauten-killer-garantie/

    Viele Grüße
    Frank

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  5. Avatar von Chris | schriftweise

    Hier meine kurze Antwort (nur leicht am Thema vorbei xD):

    Montagsfrage #132 – Leseflauten-Killer [2132]

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  6. Avatar von Sophia (Wordworld)

    Hallöchen,

    ich bin diese Woche auch wieder dabei, mit ein paar Herzensbüchern und Autorentipps, die zumindest mir persönlich immer aus Leseflauten helfen:
    https://w0rdw0rld.blogspot.com/2021/08/montagsfrage-09082021.html

    Liebe Grüße
    Sophia

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  7. Avatar von Andreas Kück - .LESELUST

    Hallo Ihr Lieben!

    Auch wenn meine Woche eher mau gestartet ist, und meine Gesundheit momentan eher zu wünschen übrig lässt, so habe ich doch zu einer Antwort gefunden…

    MONTAGSFRAGE #132: Gibt es Bücher, die Euch sicher aus einer Leseflaute lotsen?

    Gruß
    Andreas

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    1. Avatar von Antonia Leise

      Dann hoffe ich auf jeden Fall, dass der Rest der Woche ein bisschen weniger mau ist – und es dir bald auch gesundheitlich besser geht. Liebe Grüße und schön, dass du wieder mit dabei warst!

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  8. […] Woche will Antonia wissen, ob wir Bücher empfehlen können, die unter Garantie eine Leseflaute beenden. Also eine […]

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  9. Avatar von Vanessa

    Hallo ihr Lieben,
    diese Woche bin ich auch wieder mit dabei: https://vanessas-literaturblog.de/2021/08/09/montagsfrage-9-august-2021/
    Liebe Grüße
    Vanessa

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  10. Avatar von Die Montagsfrage #133 – Posthum Veröffentlichungen unfertiger Manuskripte? – Lauter&Leise

    […] nicht genug von der Montagsfrage? Hier geht es zur Montagsfrage der letzten Woche und hier zur Liste aller auf diesem Blog erschienenen […]

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