Die Montagsfrage #136 – Liest du eigentlich schon immer gern oder bist du erst später im Leben zum Lesen gekommen?

Hallo meine Lieben und willkommen zurück zu einer weiteren Woche und, ja, natürlich damit auch wieder zu einer weiteren Montagsfrage. Ich habe nun tatsächlich schon wieder meine erste Woche zurück in den Niederlanden hinter mir und die erste Studienwoche vor mir. Es war die letzte Woche über ehrlich gesagt ein wenig komisch, wieder zurück zu sein – nur noch der Freund, die Katzen und ich, nach so viel Familien-Wiedervereinigungen während der letzten Monate –, aber es ist auch ganz schön, wieder zurück zu sein und wieder etwas mehr Normalität zu habe. Und, mal ganz davon abgesehen, freue ich mich auch wirklich aufs neue Studienjahr.

In freudiger Erwartung auf das neue Studienjahr habe ich letzte Woche dann auch mehr Paper gelesen als Bücher – aber für die nun kommende Woche nehme ich mir vor, in meinem neuen Buch von Christopher Clark weiterzulesen (passend zum neuen Jahr eine Sammlung von Geschichtsessays) und mit dem zweiten Teil der Spiegelreisenden-Reihe zu beginnen. Mal sehen, wie viel ich davon schaffe – nächste Woche wird (nicht nur wegen angehendem Unijahr) recht aufregend, unter anderem weil mein Freund seine offizielle Master-Zeremonie hat (ich bin mir nicht ganz sicher, was die beste Bezeichnung für diese spezielle Zeremonie ist. Er kriegt sein Zeugnis, ihr wisst, was ich meine.) Aber nun ohne große Umschweife zum eigentlichen Thema dieses Beitrages: Der dieswöchentlichen Montagsfrage.

Liest du eigentlich schon immer gern oder bist du erst später im Leben zum Lesen gekommen?

Die grundsätzliche Annahme bei Bücherwürmern ist ja manchmal, dass die meisten Bücherwürmer (wie auch immer man einen Bücherwurm genau definiert) schon immer Bücher über Bücher verschlungen haben – dabei habe ich gerade während der letzten Jahre vermehrt festgestellt, dass viele der Leute in meinem Umfeld, die die meisten Bücher verschlingen, erst später im Leben zum Lesen gekommen sind und eben keine natürlichen Bücherwürmer der frühen Jahre waren. Um ganz ehrlich zu sein, hätte mir irgendjemand vor einigen Jahren erzählt, dass mein Vater einen Thriller, Krimi und historischen Roman nach dem nächsten verschlingt, wäre ich durchaus überrascht gewesen. Gleichermaßen lesen mein Bruder und meine Mutter mittlerweile ebenfalls viel mehr als noch vor zehn Jahren – und ich, ein Bücherwurm der frühen Stunden (wenn man es so nennen will) tendenziell eher weniger als noch mit zwölf oder dreizehn.

Ich habe schon immer gern gelesen – beziehungsweise, ich habe schon immer wahnsinnig gern Geschichten gehört (vorgelesen, auf Kassette) und bin dann auf eine relativ natürliche Weise zum Bücherwurm geworden. Rückblickend hatte ich allerdings auch immer Phasen des Lesen und Phasen des Nicht-Lesens, genau wie heute auch noch, nur dass ich mittlerweile manchmal das Gefühl habe, längere Ferien zu brauchen, um mich wirklich voll auf Bücher einlassen zu können, ohne nach hundert oder zweihundert Seiten keine Konzentration mehr zu haben. Im Prinzip ist diese Entwicklung ganz logisch: Mein Studium ist sehr leseintensiv und manchmal will ich nach einem Tag voller Paper Abends etwas anderes machen als lesen.

Das ist um ehrlich zu sein ein bisschen schade, weil ich während meinen Ferien (wenn ich generell immer etwas mehr privat lese) ganz oft daran erinnert werde, wie gern ich eigentlich Bücher lese, die nicht unbedingt Geschichts- oder Psychologie-Fachliteratur sind. Aber ich will mich – auf der anderen Seite – auch nicht schlecht fühlen, wenn ich nicht eine gewisse Anzahl an Büchern im Monat oder im Jahr erreiche. Vor allem, weil ich wirklich gern auch außerhalb meiner Sommerferien mehr lesen würde und ich mittlerweile denke, dass irgendwelche Ziel-Bücher-Zahlen zu setzten für mich eher kontraproduktiv ist.

Ich lese gern – ich weiß, dass ich gern lese – und ich hoffe, dass ich auch noch viele, viele Jahre ein tolles Buch nach dem anderen verschlingen kann. Aber wenn ich mir für dieses kommende Studienjahr bezüglich des Lesens etwas vornehmen würde, dann wäre es wirklich, wieder mehr mit Lesen abzuschalten und zu meinen ursprünglichen „Reines Lesen aus Freude am Lesen und ohne Stress“-Tendenzen zurückzufinden. Ich bin letztes Studienjahr schon etwas die Keine-Öffentliche-Lesetracking-Schiene gefahren und hab mich in Zuge dessen mehr wie der Bücherwurm gefühlt, der ich als Kind und Jugendliche war, als während irgendeines anderen Studienjahres bisher. Ich habe keine fünfzig Bücher im Jahr geschafft – und das ist auch vollkommen okay – aber ich hatte wirklich ein glückliches Händchen mit meiner Lektüre und viel Spaß. Und wer weiß, vielleicht komme ich irgendwann während diesen Studienjahres auch wieder so ins Lesen rein, dass ich endlich wieder anfange, Rezensionen zu schreiben. (Den ersten Band der Spiegelreisenden-Reihe zu rezensieren brennt mir nämlich ganz ehrlich gesagt momentan ziemlich unter den Nägeln.)

Aber wie sieht das bei euch aus? Was ist euer persönlicher Lese-Werdegang? Seid ihr auch alte Bücherwürmer, die zwischendurch ein bisschen die Leselust verloren haben wie ich? Lest ihr konstant viel seit frühster Kindheit? Oder seid ihr erst in späteren Jahren so richtig zum lesen gekommen? Lasst es mich (wie immer) in den Kommentaren und euren eigenen Beiträgen wissen. Ich freue mich auf eure Antworten!

Ihr wollt euren Beitrag teilen? Um ihn verlinken zu lassen, kommentiert bitte mit einem Link unter diesen Post. Ich verlinke anschließend in chronologischer (Kommentar-)Reihenfolge. Das Banner darf natürlich kopiert werden. 

Noch nicht genug von der Montagsfrage? Hier geht es zur Montagsfrage der letzten Woche und hier zur Liste aller auf diesem Blog erschienenen Montagsfragen.


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14 Antworten zu „Die Montagsfrage #136 – Liest du eigentlich schon immer gern oder bist du erst später im Leben zum Lesen gekommen?”.

  1. Avatar von Montagsfrage. | Aequitas et Veritas

    […] Hast du schon immer gern gelesen oder bist du erst später im Leben zum Lesen gekommen? […]

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  2. Avatar von Aequitas et Veritas

    Guten Morgen @all! Ich wünsche euch eine schöne Woche! Hier meine Antwort auf Antonias dieswöchtige Frage:

    Montagsfrage.

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  3. Avatar von wortmagieblog

    Guten Morgen liebe Antonia 🙂

    Ich bin frisch zurück aus den Blog-Sommerferien und freue mich, dass ich die heutige Frage so einfach beantworten kann. Meinen Beitrag finden du und alle Teilnehmer_innen hier:
    Montagsfrage auf dem wortmagieblog

    Viele Grüße,
    Elli

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  4. Avatar von NadelNerd

    Hallo,

    ich bin ein absoluter Spätzünder
    https://nerd-mit-nadel.de/montagsfrage-junglesende-oder-spaetlesende/

    Schönen Wochenstart
    Ariane

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  5. Avatar von Sophia (Wordworld)

    Hallo zusammen,

    Diese Frage ist heute mal ausnahmsweise ohne lange Ausschweife und dialektische Erörterungen zu beantworten: ich kann mich an keine Zeit meines Lebens erinnern, in der ich nicht der größte Bücherwurm meiner Umgebung war und entspreche damit wohl der klassischen Definition einer bibliophilen Person.
    Meinen genauen „Lese-Werdegang“ und warum ich das Vorlesen wahnsinnig wichtig finde, habe ich hier zusammengefasst:
    https://w0rdw0rld.blogspot.com/2021/09/montagsfrage-06092021.html

    Liebe Grüße
    Sophia

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  6. Avatar von Chris | schriftweise

    Die Frage kam mir sehr bekannt vor, doch ich habe sie auch gerne nochmal beantwortet xD

    Montagsfrage #136 – Wie ich zum Lesen gekommen bin [2136]

    Eine schöne Woche euch allen hier!

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  7. Avatar von Andreas Kück - .LESELUST

    Moin Ihr Lieben!

    Ich habe fertig! 😉
    …und wünsche Euch einen entspannten Montagabend:

    MONTAGSFRAGE #136: Liest Du eigentlich schon immer gern oder bist Du erst später im Leben zum Lesen gekommen?

    Gruß
    Andreas

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  8. Avatar von streifisbuecherkiste

    Hier ist meine Antwort auf die Frage der Woche….

    Die Montagsfrage #136 – Liest du eigentlich schon immer gern oder bist du erst später im Leben zum Lesen gekommen?

    Lieben Gruß und schöne Woche!
    Gitti von streifisbuecherkiste

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  9. Avatar von Sandra Falke

    Liebe Antonia, danke für eine weitere schöne Montagsfrage! 🙂
    Ich habe das Thema schon so oft aus diversen Perspektiven angesprochen und fasse deswegen einfach kurz zusammen:
    Ich bin lesebesessen seitdem ich lesen kann, habe das Ganze allerdings auch von zu Hause beigebracht bekommen. Es ist allerdings absolut gleichwertig schön und spannend zu erfahren, wenn jemand im Jugendlichenalter dank inspirierenden Lehrer:innen oder einfach im älteren Lebensstadium durch die eine oder andere gute Leseempfehlung zu Büchern gefunden hat. Wenn nicht noch schöner – Begegnungen und Geschichten über geteilte Begeisterung durch Bücher sind immer schön!
    Für einen so kurzen Beitrag sah ich es nicht als substantiell genug, im Blog darüber zu schreiben.

    Allerdings freue ich mich nun, die anderen Beiträge zu lesen – und dann auf die kommende Montagsfrage! 😉
    LG,
    Sandra

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  10. Avatar von Die Montagsfrage #137 – Braucht ein Buch heute mehr als ein klassisches Buchformat? – Lauter&Leise

    […] nicht genug von der Montagsfrage? Hier geht es zur Montagsfrage der letzten Woche und hier zur Liste aller auf diesem Blog erschienenen […]

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