Hallo meine Lieben und willkommen zurück zu einer weiteren Woche und, damit, natürlich, einer weiteren Montagsfrage. Ich habe gerade meine erste Uniwoche hinter mich gebracht und es fühlt sich an als wären es bereits zwei gewesen. Nicht in irgendeinem negativem Sinne – einfach nur in einem „es war viel los“ Sinne (was allerdings relativ Erste-Uniwoche-typisch ist, sind wir mal ganz ehrlich). Ich bin in jedem Fall froh, wieder zurück Zuhause zu sein und einen etwas routinierteren Alltag zu haben – auch wenn ich immer ein oder zwei Wochen brauche, um mich an die Routine eines neuen Semesters zu gewöhnen.
Das absolute Highlight meiner letzten Woche hatte allerdings nicht wirklich etwas mit der Uni zu tun, sondern mehr mit meiner Arbeit. Ich wurde letzten Donnerstag nämlich befördert und versuche seitdem, das alles so ganz zu realisieren. Diese Woche müssen noch einige Details besprochen werden, aber, kurz gesagt, freu ich mich wirklich, mich an die neuen Aufgaben, die mit meiner neuen Position kommen, zu stürzen.
Aber das nur so am Rande, denn (natürlich) sind wir alle vor allem für die eine und einzige Montagsfrage hier.
Braucht ein Buch heute mehr als ein klassisches Buchformat?
Vielleicht liegt es daran, dass ich zu viel Zeit auf Social Media verbringe. Vielleicht ist es ein allgemeiner Trend. Aber ich sehe (vor allem online) immer häufiger Bücher, die eben nicht nur Bücher sind. Der Leser bekommt nicht nur den klassischen Inhalt eines Buches mit dem Werk, das er kauft – sondern auch Seitenrand-Notizen, die zur Geschichte gehören. Oder Social Media Profile von Protagonisten, die vom Autor oder Verlag erstellt wurden. Kerstin Giers Silber kam mit einer richtigen Tattle Seite. Manche Veröffentlichungen von großen Verlagen mit einem ausgetüftelten Influencer-Events, bei denen Buchblogger richtig was erleben können (soweit ich weiß, ich war selbst ja auch noch nie auf einem). Das ist per se natürlich keine schlechte Entwicklung. Nein, ganz im Gegenteil. Kreative Arten eine Geschichte zu erzählen oder zu promoten sind ja eigentlich etwas Gutes, vor allem, weil es deutlich macht, wie viel Mühe in eine Erzählung gesteckt wird. Aber – und hier kommt meine heutige Frage – braucht der moderne Buchmarkt das?
Ich frage das nicht unbedingt um „einfachen“ Büchern ohne viel Schnick-Schnack ihre Existenz abzusprechen – aber gerade in Zeiten von rapide wechselndem Medienkonsum ist es interessant sich wirklich mal zu fragen, was der Buchhandel heute eigentlich braucht, um mit anderen Medienformen besser konkurrieren zu können. Ist die zusätzliche Nutzung von anderen Medien (wie zum Beispiel das Erstellen von fake-Charakter-Instagram-Profilen) die Lösung für sinkende Verkaufszahlen? Oder müssen sich klassische Erzählweisen neu erfinden (wie zum Beispiel bei J.J. Abrams‘ S.)? Wenn man sich die Bestsellerlisten anschaut, dann ist die Antwort darauf wahrscheinlich erst einmal Nein. Es gibt genug Bücher, die massive Erfolge feiern, ohne eine Geschichte innerhalb einer Geschichte zu haben – und ohne bei ihren Social Media Kampagnen das Rad neu zu erfinden (jedenfalls mehr oder weniger). Die Tatsache, das ein Buch mehr sein kann als ausschließlich seine Geschichte, kann allerdings einen gewissen Reiz mit sich bringen.
Selbst populäre Bücher, die nicht sonderlich über ein „klassisches“ Buchformat herausgehen (also bei denen der Verlag auf übermäßig viel Schnick-Schnack verzichtet) leben, wenn ihr mich fragt, von ihren Online-Diskussionen, von ihrer Fanart und von ihren Fanfictions. Vor allem bekannte Fantasy- und YA-Bücher erreichen Bestseller-Status, wenn sie mit einer Fangemeinde kommen, die über die eigentliche Geschichte hinausgeht – sei es, in dem sie eigene Geschichten in der Geschichte kreiert (wie durch Fanfictions) oder die Geschichte in neue Medien übersetzt (wie zum Beispiel durch Cosplay oder Fanart). Selbst – oder vielleicht sogar gerade – massiv populäre Bücher wie Harry Potter wären, wenn ihr mich fragt, nicht ansatzweise noch so populär, wären sie ausschließlich das klassische Buchformat, das nicht über die Geschichte hinausgeht. Aber eben weil Harry Potter mit dem Countdown in Buchläden bei der Veröffentlichung gekommen ist und später mit Merchandise und (mittlerweile nicht mehr aktiven) interaktiven Online-Plattformen und dieser massiven Fangemeinde, die immer noch aktiv die Geschichte weiterspinnt – tja, gerade deswegen weil es, kurzum, mehr als ein klassisches Buchformat ist, ist es immer noch so groß.
Ich sage nicht, das möchte ich noch mal klarstellen, dass eine gute Geschichte vom Schnick-Schnack abhängig ist, das um sie gesponnen wird. Aber gerade in einem Zeitalter, in dem Popularität fast mit Viral Gehen gleichgesetzt werden kann, spielt Schnick-Schnack, das die Basis dafür setzt, eine wichtige Rolle. Sei es eine andere oder ausgebaute Art die Geschichte zu erzählen, initiiert durch Verlag oder Autor – oder der kreative Input der Fangemeinde, die mit ihrem kreativen Input einen Schneeballeffekt auslöst.
Das ist allerdings nur meine Meinung – man könnte die ganze Geschichte natürlich auch noch ganz anders sehen. Vielleicht seid ihr ja der Auffassung, dass ein wirklich gutes Buch nicht mehr als sein klassisches Buchformat braucht um sich im Buchmarkt heute behaupten zu können. Oder ihr haltet es für mittlerweile absolut essentiell, dass Marketing kreativ wird (oder zumindest Fangemeinden kreativ werden). Was es auch ist – lasst es mich auch diese Woche wieder in den Kommentaren und euren eigenen Beiträgen wissen. Ich freue mich auf eure Antworten!
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Noch nicht genug von der Montagsfrage? Hier geht es zur Montagsfrage der letzten Woche und hier zur Liste aller auf diesem Blog erschienenen Montagsfragen.
Guten Morgen liebe Antonia,
erst mal herzlichen Glückwunsch zur Beförderung!
Die heutige Frage ist äußerst interessant und betrifft zum Teil tatsächlich meine Fachexpertise als Mitarbeiterin einer Kommunikationsagentur. Ich konnte deshalb eine recht klare Einschätzung abgeben, die allerdings keinen Anspruch auf Gültigkeit verfolgt. 😉
Montagsfrage auf dem wortmagieblog
Liebe Grüße,
Elli
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Hallo,
eine spannende Frage, die ich mal versucht habe für mich aufzudröseln
https://nerd-mit-nadel.de/montagsfrage-mehr-als-ein-klassisches-buchformat/
Schönen Wochenstart
Ariane
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Guten Morgen! Eine wirklich interessante Frage – zumindest hoffe ich, dass ich sie richtig verstanden habe. 😉
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Guten morgen allerseits 🙂 eine sicherlich spannende Frage für diejenigen, die sich mit den entsprechenden Genres beschäftigen! Da ich allerdings wirklich klassische Belletristik-Leserin bin und kein Fantasy, Krimi, YA u.ä. bespreche, ist sie ein wenig außerhalb meines Kenntnisspektrums. Daher lese ich mal wieder mit Interesse eure spannenden Antworten und habe bei mir heute stattdessen eine gaanz alte Montagsfrage beantwortet.
Einen guten Wochenstart euch!
LG, Sandra
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Hallöchen,
diese Frage war gar nicht leicht zu beantworten und ich hoffe, ich bin nicht zu weit abgedriftet:
https://w0rdw0rld.blogspot.com/2021/09/montagsfrage-13092021.html
Liebe Grüße
Sophia
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Hallo,
das ist scheinbar so eine Frage, die jeder etwas anders ausgelegt hat, soweit ich das in den Antworten erkennen konnte. 😉
Hier meine: https://www.torstens-buecherecke.de/montagsfrage-braucht-ein-buch-heute-mehr-als-ein-klassisches-buchformat/
LG
Torsten
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Hallo 🙂
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich die heutige Montagsfrage richtig verstanden habe, bin aber trotzdem mit dabei: https://blog.kiranear.moe/2021/09/montagsfrage-193-braucht-ein-buch-mehr.html
Lg,
Kira
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Hallo zusammen,
schnell in der Mittagspause vorbeigeschaut und hier kommt meine heutige Antwort:
https://buechernarr.org/montagsfrage-137-braucht-ein-buch-heute-mehr-als-ein-klassisches-buchformat/
Viele Grüße
Frank
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Vielleicht mal wieder ein wenig am Thema vorbei, aber die individuelle Interpretation der Frage ist ja auch immer ein Teil der Antwort. Oder so ähnlich xD
https://schriftweise.wordpress.com/2021/09/13/montagsfrage-137-moderne-bucher-moderne-moglichkeiten-2137/
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Hallo Antonia,
das ist mal eine sehr interessante Frage, ich beschäftige mich ja auch gerne mit Marketing und lese gleichzeitig gern. Deswegen habe ich es wieder versucht, von beiden Seiten zu sehen – als Autorin und als Leserin: https://wortlicht.blog/2021/09/13/brauchen-bucher-add-ons/
LG, Tala
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Moin Moin!
Auch ich fand die heutige Frage äußerst interessant…
https://andreaskueckleselust.com/2021/09/13/montagsfrage-137-braucht-ein-buch-heute-mehr-als-das-klassische-buchformat/
…und bin auch schon sehr auf Eure Antworten gespannt.
Herzlichen Gruß
Andreas
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Hallo werte Leser und Lesestoff-Schaffende,
Ich glaube das ein gutes Buch dann mehr „Schnick-Schnack“ braucht, wenn es die Geschichte verlangt. Spielt z.B. Social Media eine entscheidende Rolle, warum sollte die Charaktere nicht Profile bekommen?
Warum nicht für die Leser eine Kurzgeschichten-Serie zu dem eigentlichen Roman verpassen, um ihnen mehr Hintergrund zu ihren Lieblingsfiguren zu geben?
Ich sehe das vor allem als Chance. Schreiben ist auch nur eine Kunstform und alles was dem Kunstwerk mehr Ausdruck verleiht und den Lesern mehr in die Geschichte eintauchen lässt, darf und sollte benutzt werden.
Vor allem durch unsere vernetzte Welt gewinnen wir immer mehr und mehr an Möglichkeiten.
Ich bin zum Beispiel ein riesen Fan, wenn Autoren in Büchern kleine Hinweise verstecken und wenn diese Hinweise dann noch in andere Medien hinüber getragen werden und so die Geschichte quasi von den Seiten weg heben, dann bin ich schon ein klein wenig verliebt (in das Buch natürlich).
LG,
FenriTheWolf
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