Die Montagsfrage #141 – Sollten Verlage/Autoren von Buchmessen ausgeschlossen werden können?

Hallo meine Lieben und willkommen zurück zu einer weiteren Woche – und damit (wie immer) einer weiteren Montagsfrage. Ich will ganz ehrlich mit euch sein: Ich hatte wirklich eine andere Montagsfrage eingeplant und bin zugegeben selbst ein bisschen überrascht, dass wir nun bei dieser gelandet sind. Ich habe ebenfalls (da bin ich ganz ehrlich) ein bisschen hin und her überlegt, ob ich diese Frage überhaupt stellen soll. Zum einen, weil ich aufgrund meiner Examensvorbereitungen nur am Rande mitbekommen habe, was in Frankfurt nun diese Woche los war – und was nicht; und zum anderen, weil es ein heikles Thema ist und ich aufgrund von meines Historiografie-Kurses seit letztem Mittwoch durchgehend Kopfschmerzen habe.

Aber es hilft ja alles nichts, Freunde. Heikle Themen – Examenswoche hin, Kopfschmerzen her – müssen besprochen werden. Und egal ob der aktuelle Fall an einem vorbeigegangen ist oder nicht, ist die heutige Frage eine, die sich nicht nur für die diesjährige Frankfurter Buchmesse gestellt werden muss – sondern auch im Allgemeinen für die Buchmessen der Zukunft. (Wer im Übrigen letzte Woche noch etwas mehr unter einem Stein gelebt hat als ich und überhaupt keine Ahnung hat, wieso hier jetzt plötzlich über den Ausschluss von Verlagen und/oder Autoren bei Buchmessen geredet wird, der findet in diesem Spiegel-Artikel oder bei der Zeit einen kurzen Einstieg in das ganze Schlamassel.)

Sollten Verlage/Autoren von Buchmessen ausgeschlossen werden können?

Die kurze Antwort auf diese Frage ist erst einmal „Ja.“ Ja, man sollte von Buchmessen ausschließen können. Ja, es gibt Umstände, unter denen bestimmte Verlage und/oder Autoren nicht willkommen sein sollten. Und ja, ich verstehe absolut, dass in solchen Situationen oft mit dem Argument „Meinungsfreiheit“ um sich geworfen wird, aber – und das ist nun Teil der etwas ausführlicheren Antwort – heißt Meinungsfreiheit nicht per se, dass man alles sagen und alles kriegen kann. Wie man sich verhält und was man von sich gibt ist in Deutschland relativ frei – und das ist auch gut so. Ich kann nicht für Kritik am Bafög-Amt hinter Gitter gebracht werden – mir kann, sind wir mal ganz ehrlich, dafür nicht einmal Bafög gekürzt werden (sollte ich es noch kriegen, jedenfalls). Wenn ich allerdings in eine Bäckerei in meinem Heimatort laufe und die Kassiererin beleidige, weil die Puddingbrezeln aus sind, dann sollte es vollkommen legitim sein, dass ich dort nicht mehr bedient werde.

Man kann alles sagen – oder zumindest eine ganze Menge – aber was man sagt hat immer Konsequenzen. Ja, nicht per se rechtlich, weil man nicht für etwas, das man gesagt hat, eingesperrt werden sollte – absolut richtig. Aber ich sehe nicht ein, inwiefern einer Buchmesse die Hände gebunden sind, wenn es um die Annahme von bestimmter Verlage oder Autoren geht, die andere Messeteilnehmer dazu zwingen, aus Sicherheitsgründen nicht teilnehmen zu können. Es geht hier schließlich nicht darum, einen Verlag zu verbieten, der schlechte Bücher veröffentlicht oder Autoren, weil sie Thema A so beschreiben und man es lieber anders hätte. Es geht nicht darum, sich um eine Position zu streiten und nicht auf Standpunkte einigen zu können. Es geht darum, dass manche Menschen die Auffassung vertreten, ihr Standpunkt gäbe ihnen das Recht, anderen physisches und psychisches Leid zuzufügen. Niemand hat das Recht, anderen physisches und psychisches Leid zuzufügen. Und schon gar nicht hat jemand das Recht, nachdem er es getan hat, einen Buchmessestand aufbauen zu dürfen.

Die Frankfurter Buchmesse – und sicherlich Buchmessen im Allgemeinen – versuchen ein „neutraler Grund“ zu sein. Das ist auch gut so – ich habe viele Freunde und Bekannte, deren politische Meinungen ich nicht vertrete oder deren religiöse Ausrichtungen ich nicht verstehe (und andersherum), aber ich hoffe, dass wir uns trotzdem auf einen Kaffee treffen und uns in manchen Diskussionen darauf einigen zu können, dass wir uns in mancherlei Hinsicht einfach nicht einig sind. Unterschiedliche Meinungen auszudiskutieren ist eine gute Methode, seine eigene Meinung ein bisschen zu schärfen und die Schwarz-Weiß-Perspektiven dieser Welt regelmäßig zu überdenken. Das täte uns allen manchmal ganz gut. Aber selbst in einem offenen Gespräch zwischen zwei Parteien, die sich politisch auf bestimmte Dinge nicht einigen können, gibt es Grenzen. Wir können uns darüber uneinig sein, ob Windräder nun die Zukunft der Energie in Deutschland sind oder ob es okay ist Fleisch zu essen oder nicht. Aber ich beende (und habe in der Vergangenheit) Gespräche und Freundschaften (beendet), wenn es um Diskussionen grundlegender Menschenrechte geht. Wer denkt, jemand hätte – zum Beispiel – aufgrund seiner Hautfarbe, Herkunft oder sexuellen Orientierung keine gleichgestellte Daseinsberechtigung, ist nicht in meinem Haus willkommen. Und ich wünschte, er oder sie wäre auch in der Frankfurter Messe nicht willkommen.

„Neutral zu sein“ ist nicht gleichzusetzen mit „nichts tun“ und es heißt auch nicht per se, dass man umkommentiert alles durchgehen lassen muss, weil einem durch eine (wohlgemerkt eigen auferlegte) Neutralität die Hände gebunden sind. Neutralität kann allerdings heißen, dass man Parteien mit der selben neutralen Ausgangshaltung gegenübertritt – ein bisschen wie ein Schiedsrichter beim Fußball. Absolut neutral, heißt aber nicht, dass nicht gepfiffen wird, wenn ein Foul begangen wird. Ich denke, es würde der Frankfurter Buchmesse gut tun, darüber nachzudenken, ob sie ihre Neutralität als eine unbeteiligte Neutralität verstehen will – oder als eine, die faire Entscheidungen fällt, wer auf ihr präsentieren kann und wer eben nicht.

„Deshalb steht für uns auch fest, dass Verlage, die sich im Rahmen der Rechtsordnung bewegen, auf der Buchmesse ausstellen können, auch wenn wir ihre Ansichten nicht teilen.“ Hieß es im Statement der Messeveranstalter. Und: „Das klang weder nach Empathie, noch nach einem Willen, irgendetwas zu ändern. Auch wenn es nicht so gemeint war, konnte man die Sätze so lesen, als würde sich die Buchmesse auf die Seite der rechten Verlage schlagen, nicht auf die der absagenden Autorinnen.“ kommentierte eine Autorin der Zeit. Und ja, genau das ist eben der Punkt. Keine Entscheidung ist jemals vollkommen neutral. Selbst wenn – und in diesem Falle gerade weil – die Entscheidung war, nichts zu tun. Das hat nichts mit Neutralität zu tun, das ist ein Standpunkt im Schafsfell. Und so etwas lässt sich nur zu einem gewissen Grad hinter dem Wort „Meinungsfreiheit“ verstecken. „Meinungsfreiheit“ ist in den letzten Jahren vermehrt ein Schutzschild dafür geworden, keine Verantwortung übernehmen zu müssen und das ist nicht nur eine faule Entwicklung sondern auch eine gefährliche. Plattformen – egal ob digital oder analog, metaphorisch oder wortwörtlich – müssen sich bewusst werden, dass die Botschaften, denen sie Raum geben, sie durchaus etwas angehen.

Natürlich ist das alles unangenehm – Probleme zu lösen ist immer ein bisschen unangenehm. Und Probleme, die schwierige Themen wie „Meinungsfreiheit“ und „Neutralität“ beinhalten, sind es erst recht. Ich würde auch lieber etwas Positives über die Frankfurter-Buchmesse schreiben nach dem Eventuell-Ja-Eventuell-Nein-Ding des letzten Jahres (hier mein Beitrag von letztem Jahr). Aber die Sache ist nun einmal, dass viele Dinge in der Welt nicht sonderlich angenehm sind und man sich trotzdem mit ihnen auseinandersetzen muss. Ich schreibe trotzdem einen Beitrag über diese blöde, hässliche Situation, die so viele Menschen unglücklich gemacht oder zumindest sehr verunsichert hat, obwohl ich viel lieber locker-flockig-leichtere Beiträge schreiben würde. Und für eine Buchmesse reicht es eben nicht einfach, ein seichtes Statement zu veröffentlichen um sich aus der Affäre zu ziehen. Die Affäre ist nicht gelöst. Das Problem ist immer noch da. Und wenn man wirklich einen neutralen Grund bieten möchte, auf dem sich auf das Wesentliche (heißt also: den Literaturbetrieb) konzentriert werden kann, dann kann dieser neutrale Grund nicht auf bequemer Untätigkeit gebaut werden.

Ich hoffe, in naher Zukunft für den Blog die Buchmesse wieder besuchen zu können oder journalistisch von ihr zu berichten – ja, vielleicht sogar eines Tages meine eigenen Romane auf der Buchmesse präsentieren zu können. Und vielen Bloggerinnen, Journalistinnen und Autorinnen geht es da sicher ähnlich wie mir. Wir wollen alle auf der Buchmesse zusammenkommen, Verbindungen knüpfen und von den Dingen umgeben sein, die uns alle professionell und privat so erfüllen (aka Bücher). Und unabhängig davon, welche Hautfarbe, ethnische Herkunft, politische Meinung, religiöse Auffassung, sexuelle Orientierung oder Genderidentität ich besitze, ich möchte mich auf so einer Messe sicher fühlen. Und – noch viel wichtiger – ich will, dass sich andere Autorinnen, Journalistinnen, Bloggerinnen und Besucherinnen auch sicher auf der Messe fühlen. Und wenn dass durch die Teilnahme von Vertretern rechtsextremer Verlage nicht gewährleistet werden kann, dann muss ernsthaft darüber nachgedacht werden, auszuschließen. Schlicht und ergreifend, weil Nichts Tun den neutralen Grund der Messe für alle anderen Teilnehmer zugrunde macht.

Aber wie seht ihr das? Ausschluss ja oder Ausschluss nein? Und was heißt es eigentlich, eine Buchmesse für jeden (oder auf neutralem Grund) zu haben? Ich freue mich (wie immer) bereits sehr auf eure Antworten und hoffe, von euch zu diesem Thema zu lesen. Habt einen guten Start in die Woche und einen noch viel besseren in den neuen Monat!

Ihr wollt euren Beitrag teilen? Um ihn verlinken zu lassen, kommentiert bitte mit einem Link unter diesen Post. Ich verlinke anschließend in chronologischer (Kommentar-)Reihenfolge. Das Banner darf natürlich kopiert werden. 

Noch nicht genug von der Montagsfrage? Hier geht es zur Montagsfrage der letzten Woche und hier zur Liste aller auf diesem Blog erschienenen Montagsfragen.


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32 Antworten zu „Die Montagsfrage #141 – Sollten Verlage/Autoren von Buchmessen ausgeschlossen werden können?”.

  1. Avatar von Xeniana

    Sehr das ähnlich.

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  2. Avatar von Der Büchernarr

    Hallo Antonia,

    ich hätte nicht gesacht, dass Du das Thema zur Montagsfrage aufgreifst, weshalb ich einen eigenen Beitrag dazu geschrieben hatte. Nun, jetzt gibts zwei:

    https://buechernarr.org/montagsfrage-141-sollten-verlage-bzw-autoren-von-buchmessen-ausgeschlossen-werden-koennen/

    Ich bin gespannt, wie die anderen es sehen bzw. ob es heute überhaupt viele Antworten gibt. Aber schon unsere beiden Antworten zeigen, dass es unter den Bloggern Raum für viele unterschiedliche Meinungen gibt 🙂

    Allen einen guten Start in die Woche
    Frank

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    1. Avatar von Antonia Leise

      Vielen Dank auf jeden Fall für deine Antwort (hab sie gerade gelesen). Ich verstehe deine Position zu einem gewissen Grad auch – und die Frage, wo die Grenzen des Verbietens und des Duldens verlaufen, ist natürlich immer ein bisschen heikel. (Und „ein bisschen heikel“ wohl auch der Euphemismus der Woche.)

      Positiv an dieser ganzen Debatte fand ich – zumindest bei vielen Artikeln in der Presse, die ich gelesen habe, Ausnahmen gibt es natürlich immer – dass oft der Name des Verlags nicht genannt wurde (oder zumindest nicht im Fokus stand) und dieser Verlag deshalb (so mein eigenes Gefühl) weniger Aufmerksamkeit erhalten hat als das bei vergleichbaren Situationen in der Vergangenheit der Fall war. Natürlich wird es trotzdem immer (wenn auch durch z.B. keinen Namen in der Einleitung, keinen Namen im ganzen Artikel etc. nennen, eingeschränkt) immer eine Restaufmerksamkeit geben, die solche Verlage durch eine Positionierung gegen sie bekommen werden. Das lässt sich wohl nicht vollkommen vermeiden. Aber inwiefern man nun hätte reagieren sollen (Ignorieren? Ansprechen? Mittelding, was auch immer das sein soll?) – puh, daran scheiden sich nun die Geister auch wieder. Ich habe keine Antwort darauf, was die beste Reaktion hier ist – aber ich kann auch nachvollziehen, wieso die betroffene Autorin sich öffentlich gegen den Verlag so positioniert hat.

      In jedem Falle habe ich definitiv weniger Vertrauen in Sicherheitskonzepte. Aber auch hier, andere Perspektive. Und man kann wohl für Wochen darüber diskutieren, ohne hier eine klare Antwort zu finden. Vor allem weil es keine klare Antwort auf potenzielle Ausgänge von Situationen gibt, die so nicht stattgefunden haben. Vielleicht wäre das Sicherheitskonzept super so gelaufen, vielleicht hätte man sich weniger Sorgen machen sollen, vielleicht war die Entscheidung, nicht zu kommen, richtig. Ich weiß nicht, wie ich entschieden hätte, stünde ich in den Schuhen der Autorin. Vielleicht wäre ich mit ihren Erfahrungen zu der selben Entscheidung gekommen, vielleicht zu einer anderen. Ich kann allerdings in jedem Fall verstehen, wieso sie diese Entscheidung getroffen so getroffen hat – genau wie ich eine andere Entscheidung hätte verstehen können.

      Es ist in jedem Fall eine interessante (und auch etwas herausfordernde) Frage und es freut mich, dass du einen tollen Beitrag dazu beigetragen hast. Ich bin auch gespannt, wie viele heute auf sie antworten (ist schon ein etwas gewichtiges Thema zum Wochenbeginn) und wie die Meinungen so auseinandergehen werden.

      Hab einen guten Start in die Woche,
      Antonia

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      1. Avatar von Der Büchernarr

        Hi Antonia,
        ich denke, dass die Betreiber aus den Ereignissen aus 2017 gelernt haben, als Bernd Höcke für Aufsehen gesorgt hat. Schon damals wurde gefordert, die rechten Verlage von der Messe auszuschließen und schon damals wurde eine ähnliche Diskussion geführt. Viele konzentrieren sich zu sehr auf diese eine Autorin und diesen einen Verlag. Aber man muss natürlich das Gesamtbild betrachten. Welche Verlage sollen denn nun ausgeschlossen werden? Nur jene, die rechtsextremes Gedankengut in ihren Bücher propagieren oder auch eine die Gewalt, Pornografie oder Sodomie in den Büchern gutheißen? Es gibt auf dem Büchermarkt eben auch ganz schon viel komisches Zeugs, das irgendwie seine Abnehmer findet.

        Die Autorin Jasmina Kuhnke hat getwittert „Ich rede nicht mit Nazis. Ich höre Nazis nicht zu. Ich lese keine Bücher von Nazis“ und viele, die sich dem Boykott anschließen, sind dieser Argumentation gefolgt. Das ist in meinen Augen aber grundlegend falsch. Das ist in meinen Augen aber nicht der richtige Weg. Ignorieren und verbieten geht schon in Richtung Zensur und wird dann sicherlich die Rechtsabteilungen auf den Plan rufen.

        Wenn Du Dich mal mit den Menschen aus der rechten Szene auseinandersetzt und mal mit ihnen diskutierst, wirst Du merken, wie schnell Du sie kleinkriegst und sie mit ihren eigenen Argumenten schlagen kannst. Wie ja schon Kinder beweisen können, die den AfD-Chef Chrupalla mal eben bloßstellen konnten. Aber genau solche Interviews ist es, was die Gesellschaft braucht.

        Übrigens wurde auch schon 2017 der Bloggerszene ein „Kuschelkurs“ vorgeworfen, weil zu viele Blogger sich an solch „heiße Eisen“ nicht heranwagen und generell versuchen, niemandem auf die Füße zu treten. Mal schauen, ob es dieses Jahr etwas anders ist. Die anderen Beiträge fand ich bisher schon sehr interessant 🙂

        Viele Grüße
        Frank

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    2. Avatar von nomadenseele

      „Aber schon unsere beiden Antworten zeigen, dass es unter den Bloggern Raum für viele unterschiedliche Meinungen gibt “

      Gibt es, war aber nicht so.

      Wenn ich mir die Antworten durchlese, dann kommt es mir wie ein Wettbewerb an gefühlter Rechtschaffenheit vor, wobei sich niemand um „Kleinigkeiten“ wie das Grundgesetz kümmert. Ich zitiere mal mich selbst:“Es ist erschreckend, wie viele Teilnehmer der Montagsfrage nicht auf dem Boden des Grundgesetzes stehen und sich dabei gut und richtig fühlen. „Wir ähneln denen, die wir hassen, mehr als wir denken. Und deshalb glauben wir, dass wir denen, die wir lieben, nie ganz nah sind.“ – Im Rausch der Stille, erste Seite. Sie verachten Nazis, aber sie denken wie Nazis.“

      Die Montagsfrage ist seit Antonias Übernahme faktisch tot, sie gibt den Ton an und die anderen trompeten insselbe Horn. Gleischzeitig sind sehr viele Ehemalige nicht mehr dabei; gefühlt sind 80%-90% der Teilnehmer weggebrochen. Was mich nicht wundert, ich habe mich mit den Fragen auch immer sehr schwer getan und immer weniger Antworten gefundnen. Inzwischen bekomme ich die Frage nur noch mit, wenn die von mir nicht rausgescmissenen Blogs die Frage beantworten und ich sie im Reader lese.

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      1. Avatar von nomadenseele

        Lese dir einfach mal die Texte der zurückgebliebenen Blogger durch, es wimmelt vor BinnenInnen und Partizip I. Diejenigen, die den Blogwechsel noch mitgemacht haben, wurden erst durch immer schwerere und realitätsfremderer Fragen abgeschreckt, und im letzten Schub sind die Nicht-Woken gegangen. Und nun sind nur Woken über, und bei solchen Fragen gilt der Grundsatz „Hast du ein Blog gelesen, hast du sie alle gelesen.“. Ich begleite die Montagsfrage seit fast 10 Jahren auf verschiedenen Blogs, aber meiner Ansicht nach ist sie tot und runiniert.

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      2. Avatar von Der Büchernarr

        Na, da hast Du jetzt aber einen Bogen geschlagen, um Deine Kritik an der Montagsfrage loszuwerden.

        Allerdings halte ich dagegen, dass es gar nicht so einfach ist, sich jede Woche eine Frage auszudenken, die es in den letzten Jahren noch nicht gegeben hat – weshalb Antonia auch mal in die Runde gefragt hat, um uns zu Wort kommen zu lassen.

        Ich selbst fühle mich allerdings nicht als jemand, der unsensibel gegenüber Themen wie Rassismus, Diskriminierung oder Klassismus ist. Allerdings verstehe ich die Montagsfrage auch nicht als politisch motiviert, sondern eher als lockeren Austausch zwischen vereinzelten Bloggern zu Themen, die hauptsächlich zumindest irgendwo im entferntesten Sinne was mit Büchern zu tun haben.

        Ja, es gibt sehr viele Weichspüler-Blogs. Und Blogs, auf denen nur Bücher vorgestellt werden, die Wohlgefallen ausgelöst haben. Na und? Ich kann das zwar nicht verstehen, aber muss ich ja auch gar nicht. Es gibt weit über 1.000 deutschsprachige Bücherblogs. Ich denke, da dürfte für jeden was dabei sein 🙂

        Und falls Du Blogger-Aktionen suchst, die eher Deinem Anspruch entsprechen, so schau mal beim Weltenwanderer vorbei:
        https://blog4aleshanee.blogspot.com/2014/08/blogger-aktionen-woechentlich-und-jederzeit.html

        Aleshanee bietet einen ganz guten Überblick über das, was derzeit angeboten wird.

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      3. Avatar von nomadenseele

        “ sondern eher als lockeren Austausch zwischen vereinzelten Bloggern zu Themen, die hauptsächlich zumindest irgendwo im entferntesten Sinne was mit Büchern zu tun haben.“

        Bei denen es inzwischen aber keine Meinungsvielfalt mehr gibt, was bei den paar die übrig geblieben sind auch nicht verwundert.
        Wie viele machen denn noch mit? Zwischen 5-7, schätze ich mal, von alter Vielfalt ist das weit entfernt. Es haben halt aus genannten Gründen immer mehr die Segel gestrichen, übrig geblieben sind die Woken um Antonia, die sich an Poltical Correctness zu übertreffen suchen, und gar nicht merken, wie abstoßend sie auf andere wirken.

        Ich finde es schade, weil es vor Jahren ein blühendes Projekt war, welches mutwillig mit vollen Karacho an die Wand gefahren wurde – Man denke alleine an die Phase, wo die Frage wochenlang ausgefallen ist, weil immer was anderes war.

        Die Monatgsfrage war nie so erfolglos, hatte nie so wenige Teilnehmer und war vor allem nie so politisch und gesellschaftlich engagiert wie heute. Und so sind immer mehr zu dem Schluss gekommen zu gehen. Die Phase, wo ich ich Montagmorgen als Erstes nachgesehen habe, was für eine Frage heute gestellt wird, ist schon Monate vorbei, inzwischen bekomme ich es nur noch nebenbei im Reader mit, und klicke sie selbst dann selten an.

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      4. Avatar von nomadenseele

        Nicht, dass ich LTBG-Feindlichkeit gut fände, aber wie oft ist hier betont worden, dass alles andere als Antonias Meinung hier nicht willkommen ist? Kein anderer Gastgeber hat dies je angemerkt, nie hat jemand die Montagsfrage so politisiert. Sie hat dadurch ein Klima geschaffen, welches für Nicht-Woke nicht mehr ertragbar ist. Auf anderen Blogs hätte dies vermutlich auch ( zu Recht) zu Ärger geführt, aber niemand hat es herausgestellt.

        Und nun hat man nur noch Blogs, die sich in gutmeinender Intoleranz üben, und wo Diskussionen über die Verfassungsmäßigkeit der vorherrschenden Meinung überhaupt nicht mehr vorkommen.

        (Auch wenn ich ihr hoch anrechne, dass wir nun über die Montagsfrage hier diskutieren können.)

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      5. Avatar von Der Büchernarr

        Ich glaube die sinkende Zahl der Aktiven bei dieser Aktion spiegelt eher einen allgemeinen Trend dieser Aktionen auf Bücherblogs wieder. Egal, welche Aktion ich mir anschaue, es gibt kaum noch welche, bei denen 20+ Teilnehmer aktiv mitmachen. Das ist natürlich schade, passt aber zum Trend, dass sich weniger ausgetauscht und vernetzt wird, so wie viele Blogger zu berichten wissen. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass das was damit zu tun hat, wie die Montagsfrage hier geführt wird, zumal ich diesen politischen Touch hier so nicht sehe.

        Wo sonst, wenn nicht hier kann man über die Wesensart der Monatgsfrage diskutieren? Ich finde vielmehr, dass auch andere sich gern daran beteiligen dürfen 🙂

        Du schreibst, was Du alles an der Montagsfrage, so wie sie derzeit läuft, nicht magst. Hättest Du eine Idee, was besser gemacht werden könnte? Wir würdest Du solche Aktionen wiederbeleben?
        Wie gesagt, ich sehe mittlerweile viele solcher Blogger-Aktionen, die den Teilnehmern zwar Spaß machen, aber oftmals nur noch eine Handvoll Blogger anzieht.

        Klar, ich hinterlasse nicht immer einen Kommentar bei den anderen Teilnehmern. Und ja, u.a. auch aus Gründen, wie Du sie anführst, weil einige Kuschelkursantworten geben. Aber das betrifft bei weitem nicht alle Teilnehmer. Es sind ausreichend Teilnehmer dabei, um eine gewisse Vielfalt beizubehalten, weshalb ich auch noch mitmache. Gäbe es hier nur noch Rosa-Plüsch-Blogs, würde ich die Montagsfrage wohl auch für tot erklären 😉

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      6. Avatar von nomadenseele

        „zumal ich diesen politischen Touch hier so nicht sehe. “

        Ich seit Beginn, alleine durch die ständigen Warnungen, dass sexistische, rassistische undwasweißichs für Meinungen nicht toleriert würden.

        1.) Sehe ich niemanden, den es betrifft
        und
        2.) fühle ich mich gemaßregelt, obwohl es mich nicht betrifft. Die Botschaft ist klar: Hier bestimme ich, was ihr denkt.

        Und daran haben sich die Blogs alle ausgerichtet, du bekommst nur noch Einheitsbrei-Meinung garniert mit BinnenInnen. Mehr politisches Statement ist in dem Rahmen kaum möglich.

        Und das mache ich nicht mit. Ich lasse mich nicht potentiell in meinen Gedanken und Aussgen gängeln und ich lese keine BinnenInnen.

        Dazu kam, dass ich wirklich keine Antworten mehr auf die Fragen hatte. Ich glaube bei den Mittwochsfragen war eine mit deutlich lebensnäheren Fragen, aber das ist auch so eine BinnenInnen.

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      7. Avatar von nomadenseele

        Denk- und Schreibverbote, was meine Theorie bestätigt, dass Woke linke Faschisten sind; BinnenInnen und nun wird verkündet, dass das Grundgesetz den eigenen Befindlichkeiten untergeordnet wird. „zumal ich diesen politischen Touch hier so nicht sehe. “ stimmt absolut nicht.

        Inzwischen ist es mir aber auch egal, Antonia hat mir (und anderen) die Montagsfrage erfolgreich ausgetrieben, und was geht es mich noch an. Sollen die Leute mit derselben Meinung unter sich bleiben.

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  3. Avatar von NadelNerd

    Guten Morgen,

    eine wichtige Frage, die du heute stellst und mit der sich jeder beschäftigen sollte.
    https://nerd-mit-nadel.de/montagsfrage-verlage-von-messen-ausschliessen/

    Viele Grüße
    Ariane

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  4. Avatar von Montagsfrage. | Aequitas et Veritas

    […] Sollten Verlage bzw. Autoren von Buchmessen ausgeschlossen werden können? […]

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  5. Avatar von wortmagieblog

    Liebe Antonia,

    heute sind wir zu 100 Prozent einer Meinung. Ich hatte von der Thematik bisher nichts mitbekommen, deshalb bin ich an diesem Montagmorgen heftig schockiert, was da ablief. Es regt mich fürchterlich auf. Wer meinen Rant lesen möchte, schaut bei meinem Beitrag vorbei:

    Montagsfrage auf dem wortmagieblog
    Liebe Grüße,
    Elli

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  6. Avatar von Aequitas et Veritas

    Puh, eine schwierige Frage. Ich bin selbst noch auf der Suche nach DER Antwort:

    Montagsfrage.

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  7. Avatar von Sophia (Wordworld)

    Hallo zusammen,

    erstmal dir Antonia danke für die wichtige Frage und die sehr treffende Antwort! Ich kann dir in allen Punkten nur zustimmen und habe es mir deshalb auch erspart, meine Meinung nochmal genau darzulegen. Stattdessen habe ich die Zeit genutzt, um ein paar Hintergründe für diejenigen zusammenzutragen, die wie ich die Geschehnisse auf und um die Buchmesse nur mit halbem Ohr verfolgt haben:

    https://w0rdw0rld.blogspot.com/2021/10/montagsfrage-25102021.html

    Liebe Grüße
    Sophia

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    1. Avatar von Antonia Leise

      Danke dafür! Ich denke, dass eine gute Übersicht (unabhängig davon, welche Meinung man nun selbst vertritt) absolut wichtig ist und vielen helfen kann, die letzte Woche nur am Rande mitbekommen haben, was da eigentlich los war (wie ich ja auch).

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  8. […] eingeschlafen, aber nun bin ich wieder auf die Montagsfrage gestoßen, die mittlerweile von Lauter & Leise gehostet wird. Die Fragen finde ich spannend, und so möchte ich die Fragen von Antonia in Zukunft […]

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  9. Avatar von Celina

    Hi Antonia,

    bin nach langer, langer Zeit wieder auf die Montagsfrage gestoßen und dann gleich zu einem so viel-dikutiertem Thema. Ich habe meine Meinung dazu auf jeden Fall auch mal kurz zusammengefasst:

    Die Montagsfrage #26

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    1. Avatar von Antonia Leise

      Hi Celina, freut mich sehr, dass du nach langer Zeit wieder zur Montagsfrage gestoßen bist 🙂 Bin schon sehr gespannt, was du zu diesem (doch, ja, etwas heißen) Thema geschrieben hast. Hab einen guten Wochenstart!

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  10. Avatar von streifisbuecherkiste

    Ich bin diese Woche auch mal wieder mit dabei. Irgendwie ist das Thema auch ein wenig an mir vorbeigegangen, bis es letzte Woche bei uns in der Büchereule mal aufgeploppt ist. Ad hoc hatte ich tatsächlich erstmal keine Antwort dazu, man will ja niemanden ausgrenzen, nur weil er die Welt anders sieht. Aber irgendwo gibt es halt doch immer Grenzen.
    Hier also meine Antwort:

    Die Montagsfrage #141 – Sollten Verlage/Autoren von Buchmessen ausgeschlossen werden können?

    Gruß
    Gitti

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  11. Avatar von Chris | schriftweise

    Ich hab Urlaub! Das Kind leider auch, also kam ich erst jetzt dazu, einen Beitrag zu schreiben. Und dann ist er auch noch aus dem Ruder gelaufen, glaube ich:

    Montagsfrage #141 – Ausschluss von Buchmessen [2143]

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  12. Avatar von Montagsfrage: Sollte jeder Verlag bei einer Buchmesse ausstellen dürfen? | Unkraut vergeht nicht….oder doch?

    […] Wer nicht weiß, was die Montagsfrage eigentlich ist, kann hier nachlesen und zur aktuellen Montagsfrage (mit Teilnehmerliste) geht es hier. […]

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  13. Avatar von Christin

    Hallo Antonia,
    ich war schon am Wochenende auf diese Angelegenheit gestoßen und finde es gut, dass du es in der Montagsfrage aufgreifst. Hier ist mein Beitrag dazu https://buchundco.blogspot.com/2021/10/die-montagsfrage-25102021-ausschluss.html. Ich bin nicht ganz deiner Meinung. Ein Ausschluss von Verlagen kann nur das letzte Mittel sein. Es gibt auch andere Möglichkeiten, solche Verlage möglichst „kaltzustellen“ und ihnen Aufmerksamkeit zu entziehen. Aber der Veranstalter muss das auch wollen. Er entscheidet über die Verlage, die teilnehmen und über die Standorte, an denen sie sich befinden. Wie es hier gelaufen ist, kommt man eher zu der Meinung das der Veranstalter mit diesen Verlagen sympathisiert. Das hat dann auch nichts mehr mit Meinungsfreiheit zu tun. Und eine Buchmesse muss zwingend neutraler Grund sein. Erst das führt zu Meinungsfreiheit.
    Liebe Grüße Christin

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  14. Avatar von Sandra Falke

    Liebe Antonia,
    richtig und mutig von dir, diese Frage direkt anzusprechen. Ich habe ein wenig mit meinem Beitrag gewartet, da ich über die Montagsfrage hinaus gehen wollte und alle mit dem Thema Frankfurter Buchmesse verbundenen Nuancen besprechen wollte.
    Entstanden ist ein recht langer Beitrag mit Ideen und Erfahrungsberichten:

    Panorama. Frankfurter Buchmesse 2021: von Affekt zu Analyse

    Ein schönes Wochenende! 🙂
    Sandra

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    1. Avatar von Antonia Leise

      Schön, dass du wieder mit dabei bist! Freu mich schon darauf, deinen Beitrag zu lesen 🙂 Bin momentan noch inmitten meiner Examens-Phase, deshalb hab ich nicht über die Montagsfrage hinaus über die Buchmesse geschrieben und sie dieses Jahr auch nur am Rande verfolgt, finde die Messen aber immer sehr interessant (und hoffe auch ein bisschen, dass es bei der Leipziger nächstes Jahr dann auch endlich mal wieder mit dem Besuch klappt).

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  15. Avatar von Die Montagsfrage #142 – Unsympathischer Protagonist? – Lauter&Leise

    […] nicht genug von der Montagsfrage? Hier geht es zur Montagsfrage der letzten Woche und hier zur Liste aller auf diesem Blog erschienenen […]

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  16. Avatar von Carax&VanNuys

    Danke für diesen Beitrag, liebe Antonia! Ich stimme dir vollkommen zu! 😺🌞🌸

    Pass auf dich auf: VVN

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